Snapshut - Snapshut

Snapshut - Snapshut
Metalcore
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 54:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dead Inside
2. You Will Never
3. Caskets
4. Ever (Cover Up The Surface)
5. Poison In Your Shape
6. Die Tonight
7. Phenomenon
8. Evil
9. Bloodshed
10. One Second
11. Hiding Place
12. Tears Will Remain
13. Ghost In My Shell

Die Bloodchamber meint:

Ein interessantes Cover und ein sehr nettes Anschreiben sind für die betreffende Band schon mal ein guter Start, wenn man eine neue Promo bekommt. Wenn dann bei der Musik aber hauptsächlich auch das Wort „nett“ in den Sinn kommt, ist das meist nicht mehr so gut. Leider ist das ein Problem für die Braunschweiger Jungs von SNAPSHUT.

Man hört zwar, dass es die Band nicht erst seit gestern gibt, und am spielerischen Vermögen gibt es auch nichts zu kritisieren. Nichts gegen die Gitarren, die im Breitbandformat sägen. Nichts gegen die Wechsel aus aggressivem Geschrei, Hardcoreshouts (vereinzelt auch in der Gang) und Klargesang, der allerdings an einigen Stellen noch deutliches Potential nach oben hat („Phenomenon“ z.B.). Aber nach einem Anfang, der an 90er Groove Thrash erinnert beim schleppenden „You Will Never“ oder bei „Caskets“, entwickelt sich das selbstbetitelte Album immer mehr zu einem gewöhnlichen Metalcore Album mit Groove oder Post Thrash Schlagseite. Diese nicht sonderlich spektakulär umgesetzte Mischung und ein paar kehlige, leiser werdende Schreie sind auf jeden Fall keine Belege für die im Info erwähnte Kompromisslosigkeit und innovative Verrücktheit. Verrückt scheint nur die Durcheinanderwürfelung der Reihenfolge der Texte im Booklet. Der Sinn davon erschließt sich mir allerdings nicht.

Live erzeugen der mächtige Groove und der Druck sicher einiges an Energie auf und vor der Bühne, aber aus der Konserve drücken das fast durchgehende, zäh werdende Mid Tempo, das Songwriting größtenteils innerhalb von Genrekonventionen, die fehlende Nachhaltigkeit der Lieder und die fehlenden Höhepunkte die Bewertung um einiges nach unten. Die dynamischer und spannungsgeladener beginnenden „Bloodshed“ und „Evil“ oder auch „One Second“ hätten echte Highlights werden können und driften doch nach kurzer Spieldauer in den üblichen Trott ab. Wirkliche Ausreißer nach oben oder sogar nach unten hätten bei „Snapshut“ die Spannung um einiges erhöht.
So bleibt nur ein ganz unspektakuläres „nett“ übrig, für jedes Lied, für das Album und (hier im rein positiven Sinn) für die Band.
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