Funebre - Children Of The Scorn

Funebre - Children Of The Scorn
Death Metal
erschienen in 1991 bei Spinefarm Records, Xtreem Music
dauert 38:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Waiting for the Arrival
2. Sinner's Eve
3. Blood on White
4. Shiver
5. Congenital Defeat
6. Walls That Held Screams
7. Spirits Bewail
8. Slumber End
9. Redeemed From Time
10. Grip of Insanity

Die Bloodchamber meint:

Es ist mal wieder an der Zeit, eine fast vergessene Perle des frühen Death Metals auszugraben und vorzustellen. FUNEBRE gehören zu den frühen finnischen Death Metal Bands der ersten Stunde. 1988 gegründet gab es zur damaligen Zeit neben der Truppe aus Turku höchstens noch den AMORPHIS Vorläufer ABHORRENCE. Die Band hat Anfang der Neunziger nur ein einziges Album veröffentlicht. „Children Of The Scorn“ hat nie die Lorbeeren eingeheimst, die diese Platte verdient hätte. Dennoch handelt es sich dabei um eine echte Kultscheibe. Gerade unter Kennern des frühen Death Metals ist sie daher hoch geschätzt.

„Children Of The Scorn“ bietet altmodischen skandinavischen Death Metal in Rheinkultur. Tiefes Gegrunze, morbide Riffs von mächtig tiefer gestimmten Gitarren und eine alles umgebende, seltsam und befremdlich wirkende Aura. Neben stumpfen Midtempoparts hat die Band aber auch schnelle Abfahrten und vertrackte Rifffolgen zu bieten. Immer wieder geil sind die herrlich schief klingenden Leadgitarren, die den Songs die nötige Würze verleihen und nicht selten in die Arrangements der Rhythmusgitarren eingewoben sind. Die Verwandtschaft zu ABHORRENCE ist unüberhörbar, denn FUNEBRE gehen häufig mit ähnlichen Stilmitteln zu Werke. Aber auch die schwedischen Nachbarn von GRAVE (zu „Into The Grave“ Zeiten) und ganz frühe UNLEASHED (zu Demozeiten) schimmern sehr oft hervor. CARCASS lassen auch grüßen, wenngleich FUNEBRE nie in die Grindcore Ecke abdriften. Schlussendlich sollen auch PUNGENT STENCH und DISHARMONIC ORCHESTRA, PARADISE LOST ("Lost Paradise") sowie die großen AUTOPSY nicht unerwähnt bleiben.

Es ist schade, dass FUNEBRE nie wirklich bekannt wurden. „Children Of The Scorn“ hätte eigentlich ein echter Klassiker werden müssen. Denn die düstere Aura ist wirklich einzigartig und einnehmend. Die zelebrierte Musik ist roh, aber schlüssig umgesetzt. Die einzelnen Songs sind mit solch göttlichen Riffs und Leads gesegnet und auch so voller Ideen, dass jeder, der etwas mit frühem skandinavischen Death Metal anfangen kann, beim Hören von „Children Of The Scorn“ in Verzückung geraten müsste! Diese Scheibe stammt aus den rohen, unverfälschten und unbekümmerten Tagen Anfang der Neunziger, als der Death Metal wohl seine größten Sternstunden erlebte. Diese Authentizität und Tiefe atmet „Children Of The Scorn“ zu jeder Sekunde seiner Spielzeit. Ein Muss in der Sammlung eines jeden Death Metal Maniacs! Aufgenommen wurde das Album übrigens damals von Ex-STRATOVARIOUS Mastermind Timo Tolkki. Kurz nach der Veröffentlichung der Platte löste sich die Band auf. Von den einzelnen Mitgliedern hat man in musikalischer Hinsicht danach nie wieder etwas gehört.

Das Original wurde über Spinefarm vertrieben und ist mittlerweile ein gesuchtes Sammlerstück. 2004 wurde „Children Of The Scorn“ jedoch neu aufgelegt und kam im Rahmen der Xtreem Cult Series von dem spanischen Label Xtreem Music erneut heraus. Neben dem regulären Album befindet sich auf dieser Veröffentlichung auch noch die ersten beiden Demos („Cranial Torment“ von 1989 und „Demo ´90“), die ebenfalls sehr hörenswert sind und die die musikalische Entwicklung FUNEBRES eindrucksvoll veranschaulichen. Zugreifen lohnt sich!
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