Traumatic Voyage - Cogito Ergo Sum (Re-Release)

Traumatic Voyage - Cogito Ergo Sum (Re-Release)
Black Metal
erschienen in 2008 bei Merciless Records
dauert 77:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cogito Ergo Sum (Gedankenwelt)
2. No Man's Land
3. Sagarmatha (Call Of The Mountain)
4. Behind Dead Eyes
5. Grenzgang(-Erfahrung!)
6. Entropie
7. Jenseits Des Fleisches
8. To Belife...
9. Anachronismus
10. Tripnosis (Deus Absconditus)

Die Bloodchamber meint:

"Ich denke, also bin ich." - Selbst jeder Latinum-Laie weiß, was sich hinter den Zeilen "Cogito Ergo Sum" verbirgt. Dies ist zudem gleichzeitig der Titel des dritten Albums der Avantgarde Extrem Metal-Band TRAUMATIC VOYAGE, das nun wiederveröffentlicht und somit der breiten Masse wieder zugänglich gemacht wurde.

Die Band des Solokünstlers aus München war mir bislang ein unbeschriebenes Blatt, auch wenn er schon so lange Musik macht, wie ich lebe (Gründungsjahr der Band ist 1986, toller Jahrgang!). Umso gespannter bin ich auf das, was mich auf "Cogito Ergo Sum" erwartet.

Erst einmal bin ich verunsichert, als ich den einleitenden Titeltrack höre, der immerhin gute vier Minuten Spielzeit hat. Industrialbeats und Synthesizer, wie sie für mich genauso gut in einem SciFi-Jump'n Run-Game verwendet werden könnten, wären da nicht die unterschwelligen Grim Voices. Handelt es sich bei TRAUMATIC VOYAGE gar nicht um Metal, sondern um irgendein fieses Elektro-Zeug, das kein Mensch braucht?
Track zwo, "No Man's Land" belehrt mich dann aber eines besseren - also doch Metal! Aber ehrlich gesagt überzeugen mich die Songs nicht so sehr. Man hört, dass Künstler Astorian sich damals ins Zeug gelegt hat, denn die Musik ist ziemlich vielschichtig und nicht wirklich einer festen Richtung zuzuordnen. Musikalisch geht es in die Richtung Melodic Death, dann steuert man aber gleichzeitig den Black Metal an und dann wiederum gen Industrial, woran nicht zuletzt eingesetzte Synths und Drum-PC Schuld haben. Was mich persönlich an der Musik stört ist, dass es so gut wie keine wirklich ergreifenden Riffs gibt, die sich im Ohr und dann im Kopf festsetzen. Und die Riffs, die es am ehesten tun, werden bis zum Erbrechen wiederholt und wiederholt. Zudem ist der Gitarrensound ziemlich dünn, was der Drum-PC nicht gerade unterstützt. Der Sound an sich ist also nicht sonderlich prall. Wäre alles fetter und mit echtem Schlagwerk produziert worden, hätte ich der Musik sicher mehr abgewinnen können.

Im Gesamten ist "Cogito Ergo Sum" eher durchschnittlich und trotz Originalität kein Album, an dass man sich noch groß erinnern wird. Wurde es vielleicht deswegen nach 12 Jahren wiederveröffentlicht? Wer weiß...
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