Cemetary - Godless Beauty

Cemetary - Godless Beauty
Death Metal
erschienen in 1993 bei Black Mark
dauert 39:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Now She Walks the Shadows
2. The Serpent's Kiss
3. And Julie is No More
4. By My Own Hand
5. Chain
6. Adrift in Scarlet Twilight
7. In Black
8. Sunrise (Never Again)
9. Where the Fire Forever Burns

Die Bloodchamber meint:

Die Schweden von CEMETARY sind nur den wenigsten unter den Death Metal Fans bekannt. Das mag daran liegen, dass diese Band die Hochphase des Death Metals Anfang der Neunziger knapp verfehlte. Auch vollzog die Truppe nach und nach einen Stilwandel weg vom reinen Death Metal und hin zum Gothic Metal.

War der Erstling „An Evil Shade Of Grey“ aus dem Jahre 1992 noch tief im traditionellen Death Metal verwurzelt, so bemerkte man bereits auf dem Nachfolger „Godless Beauty“ eine leichte Kurskorrektur hin zu atmosphärischeren Klängen. Dennoch war zu diesem Zeitpunkt der Death Metal die entscheidende Zutat im Soundgebräu der Schweden.

Was „Godless Beauty“ zu einem tollen Album werden lässt, ist die Verbindung der düsteren Aura des Death Metals mit atmosphärischen Arrangements. Dieses Album ist definitiv keine Kost für Brutalitäts- und Knüppelfreaks. Vielmehr versuchen CEMETARY eine bedrückende, düstere, aber auch romantische Stimmung zu erzeugen. Neben den stimmungsvollen Gitarrenriffs kommen auch immer wieder Keyboards zum Einsatz. Diese sind aber stets songdienlich und hintergründig eingesetzt. Auch übernimmt das Tasteninstrument keine eigentlich Melodiefunktion, sondern agiert flächig in den Ebenen der Songbasis. Ein weiterer Faktor in Sachen Atmosphäre sind natürlich die schönen und teils träumerisch anmutenden Melodien der Leadgitarren. Immer wieder eingestreute akustische Gitarren runden dieses Gesamtbild ab.

Musikalisch fällt die Verwandtschaft zu frühen TIAMAT am deutlichsten ins Auge. Die Musik auf „Godless Beauty“ ist eindeutig und maßgeblich von deren beiden Alben „The Astral Sleep“ (1991) und „Clouds“ (1992) beeinflusst worden. Außerdem müssen in diesem Zusammenhang PARADISE LOST zu „Shades Of God“ Zeiten Erwähnung finden. Weitere Einflüsse kommen aus Finnland in Form von frühen AMORPHIS und SENTENCED.

Aufgenommen wurde das Album im Februar und März 1993 im Sunlight Studio unter der Regie von Tomas Skogsberg. Nach der Veröffentlichung von „Godless Beauty“ stiegen drei der vier Bandmitglieder aus Gruppe aus. Auch mit dem späteren stilistischen Wandel hatte die Truppe nicht wirklich viel Glück. Und so blieb CEMETARY der große Erfolg stets versagt, obwohl sich in der Band Musiker verschiedener bekannter Bands, wie etwa EVOCATION, TIAMAT oder aber IN FLAMES die Klinke in die Hand gaben.
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