Bleed Into One - The Scars Remain

Bleed Into One - The Scars Remain
Hardcore
erschienen am 07.11.2008 bei Demons Run Amok
dauert 38:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Too Late
3. Bitterness Prevails
4. Quest for Perfection
5. Matter of Time
6. The Scars Remain
7. Can't leave it Behind
8. Leave a Mark
9. False Face
10. Figure it Out
11. Dead Brother
12. Tonight you die alone
13. Turn off the Lights

Die Bloodchamber meint:

Eine Band aus Saarbrücken und die Bloodchamber-Infoseite ist trotz der Anwesenheit von Saarland-Promoter Michael Meyer noch völlig verwaist. Kein Wunder, denn es handelt sich um eine musikalische Grauzone seines Zugangsbereichs namens Hardcore, zwar auch Old School, aber einfach nicht true genug. Dabei sind BLEED INTO ONE beileibe kein Geheimtipp mehr, denn nach einer EP und einem recht erfolgreichen Longplayer, haben sich die Gröhlbrüder schon durchaus einen Namen in der Szene machen können. Nun steht mit „The Scars Remain“ das nächste New York City HC-Gepolter in der Ladentheke und man fragt sich, ob nach dem Besetzungswechsel am Mikro (Gitarrist Alex hat den Posten übernommen) das Niveau weiterhin hoch gehalten werden kann.

Schon die ersten Rotationen zeigen: BLEED INTO ONE bedienen sich so ziemlich bei allem, was den Hardcorefreund in Entzückung versetzt. Zahlreiche Sing-a-Longs und Crewvocals, mitgröhlkompatible Refrains en masse, groovige Mid-Tempo Passagen, typische HC-Rhythmik, Breakdowns und massive Gitarrenwände verschmelzen mit einer druckvollen Produktion zu einem sehr energischen Bolzen, der durchaus Freude macht. Was BLEED INTO ONE allerdings besonders auszeichnet, ist ihr Gespür für angenehme Melodien, die neben der ganzen Aggression durchaus ihren Platz finden. Paradebeispiele hierfür sind „Bitterness Prevails“ und der Namensgeber „The Scars Remain“, bei dem sogar mit cleaner Zweitstimme gearbeitet wird. Ein angenehmes Mittel, das allerdings hier und da in etwas zu softe Töne abgleitet, die nicht ganz zum Bandsound passen wollen. Dennoch ziehen die Saarländer ihr Ding fast ohne Ausfälle bis zum Ende durch, nur im Mittelteil befinden sich mit „Can’t Leave it Behind“ und „Leave a Mark“ zwei recht austauschbare Nummern.

Insgesamt haben BLEED INTO ONE aber ein wirklich gelungenes Old School NYHC Album eingezimmert, das vor allem Dank der zahlreichen Hooks und melodischen Zwischenparts sich etwas von der breiten Masse abheben kann. Dass genau dieser Mut für mancherlei Fan da draußen eventuell des Guten zu viel ist, gehört zum Risiko im Geschäft dazu. Wer auf Kapellen wie die CRO-MAGS oder MADBALL steht, macht mit BLEED INTO ONE aber nichts falsch. Schön auch mal aus deutschen Landen erfrischenden Hardcore hören zu dürfen!
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