Rusted Chains - In Nights Of Nemesis

Rusted Chains - In Nights Of Nemesis
Death Thrash Metal / Hardcore
erschienen am 09.01.2009 bei 7Hard
dauert 42:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. 9:20 pm
2. Nothing To Prove
3. Crack Your Randy Smile
4. All Hearts Circumcised
5. Somewhere Along
6. Devil In God’S Hospital
7. Hell Awaits You Kid
8. Perishing Utopia
9. Disrepair
10. Down Below The Snake
11. 4:43 am

Die Bloodchamber meint:

Manchmal gibt es einfach Sachen, die mittelmäßig ausfallen. Sachen, die nicht schlecht und nicht gut sind, und manchmal kommt das auch bei Musik vor. Hier bei RUSTED CHAINS findet man eine robuste Härte, aber irgendwie kann man sich dieses Teil noch so oft anhören und es kommt einfach nicht an. Dabei gaben sich die Baden-Württemberger wirklich alle Mühe, auf den eigenen Beinen zu stehen und dem Hörer einen Schlag ins Gesicht zu verpassen. Aber das hier fühlt sich eher an wie eine gewöhnliche Ohrfeige.

Wenn man den Stil mit einem einzigen Wort so treffend wie möglich beschreiben will, dann müsste ich sagen: Groovig! Death Metal, der wohl stark von ENTOMBED bzw. DISMEMBER inspiriert wurde, trifft auf rotzfreche Hardcore-Elemente, die der Platte eine dreckige und groovige Gangart verpassen. Der Gesang hingegen findet bei mir überhaupt keinen Anklang. Das ist nix halbes und nix ganzes – keine Grunts, keine Screams und keine clear Vocals, für mich ist das nicht mehr als unkoordiniertes Gekrächze, das bei der recht gut gelungenen Produktion am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Sänger hat bei der Aufnahme sicher einige Male Blut gespuckt, denn so ein staubtrockenes Geschrei kennt man nur von Leuten, die dem Erstickungstod nahe sind.
Wenn die Hardcore-Einflüsse zur Geltung kommen, dann bringen sie auch die Metalcore und Melodic Death Metal-Schule mit. Man muss froh darüber sein, denn dann wird wenigstens aufs Gas gedrückt. In den rasanten, sehr rohen Göteborger Passagen, die den Glanzpunkt dieses Releases setzen, gehen die beiden Gitarristen sowohl im Songwriting, als auch in der Performance regelrecht auf. Wenn man danach aber wieder auf Tauchgang geht und nach dem Motto „Gib den Baldrian frei!“ die davor aufgekeimte Hoffnung wieder nicht ganz erfüllt wird, dann ergänzt sich Licht und Schatten wieder ganz gut.

Somit ist RUSTED CHAINS immerhin ein erster Schritt gelungen, der sie noch etwas wackelig erscheinen lässt. Aber wenn man diese Schwächen im Songwriting erst mal ausgebessert hat und mehr Erfahrung hat, dann kann daraus noch was werden. Deshalb gut gemeinte 6 Punkte.
-