Sympathy - Anagocic Tyranny

Sympathy - Anagocic Tyranny
Death Black Metal
erschienen am 19.12.2008 bei Bombworks Records
dauert 47:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Insurrection
2. And All Flesh 04:39
3. On a Bloodied Cross 04:58
4. Ours the Grave 03:16
5. Perfection in Death
6. Enslaved by Depravity
7. Underworld
8. Forgotten Temples 04:59
9. The Iscariot Aspect: Fides Quarens Intellectum
10. Potter's Field: Hic Occultus Occulto Occisus Est

Die Bloodchamber meint:

Die kanadische One-Man-Army Dhorak und sein 18 Jahre altes Schoßhündchen SYMPATHY kehren nach längerer Abstinenz wieder mit einem Longplayer zurück. Diesmal stehen ihm hierbei keine Geringeren als Jim Austin (INTO ETERNITY) und Jeff Lewis (MORTIFICATION) zur Seite. So ist das zu Weihnachten 08 erschienene "Anagogic Tyranny" zumindest mal von der Besetzung ein Leckerbissen.

Audiotechnisch geht es auch schon mit schönen Nackenbrechern los ("Insurrection" und "And all flesh"). Sehr derber und technischer Death/Black Metal wird hier auf den Hörer losgelassen. Das Schoßhündchen ist bissig und hinterhältig. Immer wieder sind es fiese Riffwechsel und das imposante frickelnde Drumming von Jim dass "Anagogic Tyranny" von der guten (und bösen) Seite zeigt. Brachiale Wechsel und eine enorme Progressivität sind die starken Seiten des Albums. Hierbei hört man eindeutig die Einflüsse der Herren Gastmusiker heraus, als auch von US-Größen wie MORBID ANGEL und IMMOLATION. Wobei, je länger das Album andauert, diverse Songs an schlechtere MORBID ANGEL-Songs erinnern, zumindest vom Frickelfaktor und von den deplatzierten Solos her, die sich mit der Zeit häufen. Dhorak legt auch desöfteren einen Synthesizer-Teppich hinter diesen technischen Sound, der nicht nur wage an DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH erinnert. Meiner Meinung nach drücken diese, wahrscheinlich gut gemeinten, Spielereien das Album ins Übertriebene.
Auch das Mastering lässt stellenweise zu wünschen übrig. Zu sehr wird auf die Frickel-Schießbude Wert gelegt, die auf technisch sehr hohem Niveau ballert jedoch überstrapaziert wirkt. Gesanglich gibt es nichts auszusetzen. Nahezu die perfekte Black/Death-Brülle, dreckig, rotzig und satanisch böse.
Höhepunkt ist das sehr starke und abwechslungsreiche "Potters field". Ein sehr starker Abschlusstrack.

Letztendlich ist es ein grundsolides und technisch überdurchschnittliches Album, das aber mit den eben erwähnten Reizüberflutungen zu spendabel umgeht und somit dem Gesamteindruck schadet. Hardcore-MORBID ANGEL und Frickel-Death-Fans wird es mit Sicherheit gefallen. Klingt jedoch wie schon ein paar mal gehört. Solide und o.k.. Aber kein Brett oder Bringer. Reißt mich nicht vom Hocker.
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