Lange Zeit haben MIND ODYSSEY auf Eis gelegen bis 2009 nicht nur mit einer Re-Release Welle sondern auch dem neuen „Time To Change It“ wieder auf die Reise gegangen wurde. Von der Urbesetzung der frühen 90er Jahre sind Mario Le Mole (Gesang & Bass) und Dan Uhden (Drums & Programming) an Bord, vervollständigt wird die Crew von Rennstrecken- und Gitarrenspezialist Victor Smolski (RAGE), der außerdem für die Tasteninstrumente verantwortlich ist. Wie gern er sein Lieblingshobby hat und dass MIND ODYSSEY durchaus ein Späßchen verstehen, kann man übrigens Renngeräuschen im Opener „Riding And Ruling“ entnehmen.

Trotz einiger markanter Riffs, an RAGE erinnernder Abschnitte und dem häufiger an den Tag gelegten ordentlichen Tempo beanspruchen die Keyboardklänge einen recht weiten Raum im Klang von MIND ODYSSEY, was den Melodic Metal ziemlich in die Breite zieht. Mit saftigem Zubeißen sollte man also nicht rechnen, eher mit Keyboards from outer Space („I Want It All“) oder EDGUY trifft langsame HELLOWEEN („Face In The Rain“, bei dem man die Ausholbewegungen am Schlagzeug deutlich vor dem inneren Auge sieht.).

Richtig begeistern tut „Time To Change It“ selten (die sehr schöne Ballade „Under The Moonlight“, trotz oder wegen der poppigen Gesangsmelodie), ist aber durch die Bank eingängig und gefällig (sehr nett: „Raven And Swan“) und langweilt so gut wie nie (“Higher Ground” wird von dem wilden Piano vs. Keyboard Duell gerettet), auch wenn die Keyboards generell etwas erdnäher klingen könnten.

Sollte die Ambition bestehen, MIND ODYSSEY wieder ausgiebiger und größer aufzuziehen, dürfen aber schon noch ein paar Schippen draufgelegt werden, um den finnischen Horden und auch dem brandaktuellen neuen All-Star Projekt SYMFONIA (u.a. mit Timo Tolkki, Andre Matos & Uli Kusch) die Stirn bieten zu können. Oder, um im Weltraumbild zu bleiben, das Umschalten vom Impuls- zum Warp-Antrieb.