Under The Pledge Of Secrecy - The Convoluted Line (EP)

Under The Pledge Of Secrecy - The Convoluted Line (EP)
Death Metal / Grindcore
erschienen in 2008 bei 5gegen5000
dauert 18:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Change Is Complete
2. 64K Brain In A 128M World
3. Million Memories
4. Pursuit Of Certainty

Die Bloodchamber meint:

Wenn im Begleitschreiben das Wort ''Techgrind'' auftaucht, dann werde ich hellhörig, doch meist ist dann die Enttäuschung größer als man denkt. Technisches Chaos muss nämlich nicht immer überzeugen, sondern nervt bisweilen einfach nur und man möchte sich die Ohren abhacken. Nicht so im Falle von UNDER THE PLEDGE OF SECRECY. Die 5 Mannen aus Aachen wissen ganz genau, wo der Hammer hängt.

Nach einem fünfsekündigen, maschinellem Intro geht es hier sofort in die Vollen und man stellt schnell fest, dass die fröhlichen Musikanten schön einen an der Waffel haben, es wird wirr drauflosgebolzt und Sänger Arthur schreit und brüllt sich die Stimmbänder auf Betriebstemperatur, doch dann plötzlich, das Unfassbare geschieht: Der Song bricht in sich zusammen um in eine Art Surf- Jazz- Rhythmus zu münden. Man denkt die Band stülpt einem ein musikalisches Hawaiihemd über. Dieses Intermezzo wird rüde von anspruchsvollem Geschepper beendet, und so endet Song Nummer eins nach drei Minuten und ein Grinsen macht sich auf meinen Lippen breit.

Track Nummer zwei, der auf den schönen Namen ''64K Brain in a 128M World'' hört, startet mit akustischem Geplänkel und brettert nicht sofort ins Gebälk, sondern überzeugt mit akustischer Gitarre und lieblichen Melodien, aber da wir hier nicht einem Esoterikabend beiwohnen, kommt die ruckartige Wende nach knapp einer Minute: Es wird wieder gekeift, gebrüllt und geschreddert, und das auf hohem Niveau. Der Song endet wie er begann, nämlich ruhig und besinnlich.

Das anschließende ''Million Memories'' weist eine ähnliche Struktur auf wie sein Vorgänger: akustische Gitarren, die einen süßlich umgarnen, nur damit man hinterrücks von einer Blastattacke angefallen wird. Nicht sehr freundlich, aber der Überraschungsmoment sitzt.

Der letzte Song der Scheibe geht direkt in die Fresse und krallt sich da auch schön fest. Auf technische Spielereien und Intermezzi wird verzichtet, dafür regiert der grindige Handkantenschlag, der einem zielgenau das Rückgrat zerteilt. Nach zwei Minuten ist dann Schicht im Schacht und ein langes Outro beendet diese Platte.

Insgesamt ein schönes Stück Musik, welches durch Brachialität und spielerische Raffinesse überzeugt, einfach nur draufloshämmern kann ja heutzutage jeder. Die Frage ist nur, ob man dieses Energielevel und diese kontrollierte Zügellosigkeit über eine komplette Albumlänge halten kann. Schön wär's, denn UNDER THE PLEDGE OF SECRECY haben Potenzial und es wäre schade, wenn dieses in Zukunft ungenutzt bleiben sollte.
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