Nach einer Zeit des Grübelns ist mir kein nennenswerter Grund eingefallen, warum ausgerechnet ich ein Album wie „The Skull Collectors“ rezensieren sollte. Auch die Tatsache, dass Kollege Hauptmann inzwischen auch Black Metal bespricht, ist als Rechtfertigung eher mäßig geeignet. Wie dem auch sei, wir spielen eben ab und an mal verkehrte Welt und erweitern unseren Horizont.

HIBRIA kommen aus Brasilien und liefern ein Heavy Metal Album ab, das seinesgleichen logischerweise schon mehrmals gefunden hat, aber dennoch erfrischend und voller Power daher kommt. Eigentlich ist es eine Schande, dass dieses so lange in den Katakomben der Blutkammer verschollen ward und nun durch eine glückliche Fügung des Schicksals das Dunkel der Welt erblickt hat. Die Arbeit der zwei Axthalter ist klasse und frei von Ermüdungserscheinungen, obwohl das Tempo hoch gehalten wird. Die Songs selbst sind gut strukturiert und frei von Angebergefrickel, die Wechsel von Gitarrenduellen und kraftvollem Riffing funktionieren und selbst der Gesang geht mir nicht auf den Zeiger, was eher selten ist (erinnert an EDGUY).

Hier ist eine Band, die das Erbe der Alten, deren Namen man nur noch hinter vorgehaltener Hand ausspricht und deren Denkmäler durch eigenes Verschulden schon längst nicht mehr auf stabilem Fundament stehen, anzutreten gedenkt und durchaus die Fähigkeit hat, auch noch in Zukunft von sich reden zu machen. Mein Dank gilt dem Metal-Gott, denn das Experiment hätte für mich auch viel schlimmer ausgehen können.