[kyo:ma] - 6:10 (EP)

[kyo:ma] - 6:10 (EP)
Metalcore
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 26:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Yidaki
2. When Evil Prevails
3. Circle Of Faceless
4. The Hunt
5. Interludium
6. Zeitzünder
7. Wasteland

Die Bloodchamber meint:

Bereits vor dem Hören des ersten Tons fallen [KYO:MA] aus Marburg besonders ins Auge. Das liegt einerseits an dem etwas anderem Namen sowie dem Titel der in Eigenregie erschienen Debüt-EP „6:10“. Zusätzlich nennt man das musikalische Gebräu „Freecore“. Die Geburt eines neuen Genres?

Freecore trifft den Nagel auch irgendwie auf den Kopf. Man schert sich nicht um irgendwelche stilistischen Grenzen sondern fügt all das zusammen, was bandintern an musikalischen Interessen vorhanden ist. Die Nähe zum Metalcore ist definitiv vorhanden, durch das Didgeridoo (traditionelles Blasinstrument der im Norden Australiens ansässigen Aborigines) erhält die Soundcollage einen gewissen Ethno-Touch. Ruhige Parts geben sich mit schnellen Hardcore-Parts die Hand, schöne Melodien werden abgelöst von Post-Hardcore-ähnlichem Gitarren-Geschredder. Eine Menge an Ideen also, die hier in weniger als einer halben Stunde verbraten werden. Und genau an dieser nicht vorhandenen stilistischen Limitierung krankt auch „6:10“. Es fehlt der rote Faden, das Material wirkt mitunter sehr anstrengend, wirr und konfus. Trotz einigen tollen Parts, die mal die Nähe zu SYSTEM OF A DOWN suggerieren, mal den Groove alter Hardcore-Schule zelebrieren, ist das restliche Material einfach zu unausgegoren, um wirklich die Massen in Begeisterung zu versetzen. Versiert an ihren Instrumenten sind wohl alle, mit Simeon hat man auch einen recht sympathischen Brüllwürfel an Bord.

Man sollte ja eigentlich froh sein, wenn junge Bands versuchen musikalisches Neuland zu betreten und so dem gesamten harten Musiksektor neue Impulse versetzen. Das ist [KYO:MA] somit auch hoch anzurechnen, auch wenn sie sich auf ihrer Debüt-EP dabei verzetteln und noch nicht Herr der Lage über die verschieden Einflüsse sind. Aber wer weiß, wozu die Herren aus Nordhessen in der Lage sind, wenn man ihnen noch etwas Zeit gibt, um ihren Sound-Cocktail weiter zu verfeinern.
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