Carignan - Mastubatorium

Carignan - Mastubatorium
Death Metal / Grindcore
erschienen in 2009 bei On Parole Productions
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Mastubatorium
3. The erotical devourment of sperm swallowing whore
4. Bitchslapper
5. Shotgun penetration
6. Flogged and punished
7. My daddy`s bequest
8. Dominated then castrated
9. Cadavers and affairs
10. Cunt-Kiss-Cannibalism
11. SMS
12. Wel(l)Cum-Shot

Die Bloodchamber meint:

Der Grind-/Porngrindcore-Sektor ist wohl einer der überbevölkertsten überhaupt. Band "Fuckbla" und "Torsogedöhnse" werden eigentlich schon gar nicht mehr von mir bewusst wahrgenommen. So pickt man sich als Fan dieses Genres ein paar Bands raus und hört diese auch, alles andere ist zuviel und überladen. So erreicht mich hier ein Grind-/Porngrindcore-Schnittchen namens CARIGNAN aus der Steiermark in Österreich. Das Ding schimpft sich szenegenehm "Mastubatorium". Wenn man lesend über die Titel stolpert, fällt einem bei Songs namens "Shotgun penetration", "Dominated and castrated" oder "Wel(l)Cum-Shot" schon auf in welche Richtung es geht. Bevor ich den Silberling das erste Mal in die CD-Mühle reingeschmissen habe kreiste ein voreingenommener Gedanke wie "Oh neee, die x-te Pornokapelle" in meinem kahlen Schädel umher.

Das was nach dem Intro folgt, ist mehr als eine positive Überraschung. Kein 08/15-Grindcore, der strukturlos die Eingeweide zermatscht. Sicherlich sind die typischen Schweinegrunzer-Nummern etc. auf dem perversen Scheibchen vertreten. Aber es klingt zu keiner Zeit "überbasst" oder "übersteuert", wie bei so vielen anderen der Riege. Der Titeltrack ist ein schöner Death/Grind-Bolzen, schnell gezockt, mit Midtempo-Stampf-Momenten. Die Folgetracks werden mit wirklich interessanten Film-Samples eingeleitet. Es lässt mich schmunzeln. Diverse Samples aus "Der blutige Pfad Gottes" oder gar aus "Ritter der Kokosnuss" versüßen diesen Porngrind-Brocken und amüsieren den Hörer. Es wird sich schön durchgebolzt durch ein Dutzend Songs. Nicht "overhyped", stets mit nachvollziehbaren Grooves und zurückzuverfolgenden Gitarren- und Bassläufen. Die Snare ist der schöne Grindcore-Eimer, der ständig via Sticks auf die Omme kriegt. Hier läßt sich, außer das feine amüsante Gespür für die Samples, keine große oder besondere Eigenständigkeit erkennen. Muss aber nicht. Sehr solider Porngrind mit den typischen Facetten des Genres. Lässt sich gut hören, ohne dass es einem nach dem zweiten Song auf den Sack geht.

Eine feine Underground-Kapelle aus Österreich. Absolut stark.
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