Heiden - Obsidian

Heiden - Obsidian
Pagan Doom Metal
erschienen am 17.04.2009 bei Naga Productions
dauert 40:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nostalgia Echo
2. Catharsis
3. Triad
4. At a Funeral
5. Thujone
6. Post Lux Tenebras
7. Monomania
8. Buried 100 Years Ago

Die Bloodchamber meint:

Auf den beiden ersten Alben ihrer noch recht jungen Bandgeschichte (der Urknall fand im Jahr 2003 statt) haben HEIDEN Pagan Metal gespielt, auf dem folgenden Album, wenn man den allgemeinen Infos Glauben schenken darf, wurden sie deutlich progressiver. Dass der weiter zu beschreitende Pfad nun in „Obsidian“ mündet ist im ersten Moment nicht nachvollziehbar, vielleicht sogar unwirklich, definitiv überraschend und nicht vorhersehbar, aber dennoch in der Konsequenz annehmbar. Voraussetzung ist allerdings eine gewisse Offenheit bezüglich der sprichwörtlichen Weiterentwicklung einer Musikkapelle diesen Schlages.

Das Cover, eine zu Stein erstarrte offene Hand umgeben von Asche, in die ein Herz eingebettet ist, welches ihr jeden Moment zu entgleiten droht, gibt die Richtung vor. Zäh wie Lava und ebenso dunkel zieht sich die Musik der Tschechen, breitet sich immer weiter aus, jedes Leben auf diesem Weg bedrohend und in der Konsequenz natürlich vernichtend. Flucht ist möglich, aber dein Hab und Gut lässt du zurück. Da liegt natürlich die Bezeichnung Doom Metal nahe und ist in der Tat auch angebracht. Die teils dissonanten Gitarren unterstützen die düstere Atmosphäre und erzeugen bisweilen zerebrale Verlinkungen zu einer Band wie THE GREAT DECEIVER, die mit Abstrichen von der Grundanlage her durchaus vergleichbar sind. HEIDEN können aber nicht nur langsam und schleppend, sondern wissen durchaus, was Dynamik bedeutet. Sie sind in der Lage, das Tempo auch mal anzuziehen und so, auch wenn sie nicht ganz in diese Gefilde vordringen, zumindest andeuten, dass auch sie schwarzmetallische Wurzeln haben. Die vier Burschen warten dabei nicht gerade mit einer sensationellen Power auf, dennoch ist „Obsidian“ kraftvoll, teils erhaben und klar strukturiert. Derjenige, der sich auf die Suche einlässt, wird auch progressive Elemente auf dieser Scheibe entdecken.

Wenn ihr der Band, egal ob ihr sie schon kennt oder nicht, eine Chance gebt, macht ihr nichts verkehrt. Die absolute Innovation fehlt zwar, aber die Kameradin hat sich sowieso zwangsläufig rar gemacht in unseren musikalischen Breiten. Das sagt aber noch nichts über die Qualität des zu erstehenden Objektes aus.
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