Atka / Shimetsu - Split (EP)

Atka / Shimetsu - Split (EP)
Grindcore
erschienen in 2009 bei Ecocentric Records
dauert 21:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Die Bloodchamber meint:

Lobhudeleien in Infoschreiben von Plattenfirmen sind immer wieder dafür gut, selbst etwas zu lernen. Wie zum Beispiel heute. Diese Split-MCD wurde angeblich schon lange erwartet. Das kann ich mit einem Augenzwinkern noch glauben, denn ich möchte nicht widersprechen, dass alle Beteiligten die Veröffentlichung herbeigesehnt haben. Im nächsten Satz ist zu lesen, dass diese Bands die derzeit besten deutschen Grindbands seien. Nun, da muss ich doch glatt mal ein bisschen husten und prusten. Ich hoffe nicht, dass es so schlimm um unser Land bestellt ist, dass zwei Combos, die jeweils eine EP (ATKA) und ein Demo (SHIMETSU) vorzuweisen haben, schon die Speerspitze dieser Szene stellen.

ATKA sind mit den ersten sieben Tracks (keiner hat offenbar einen Namen) am Start und sofort fällt die wuchtige Produktion auf, was quasi ein Muss für Hörgenuss bei dieser Art von Musik ist; das sieht sicher auch Fenriz so. Grindig sind sie, ja das ist sicher, und sie stehen auf verzwickte Strukturen, die nicht gerade zum bangen einladen und denjenigen ein lächeln aufs Gesicht zaubert, denen es gar nicht jazzig genug sein kann. In der Regel toben ATKA dabei sehr zügig durchs Unterholz und gönnen sich und dem Hörer nur selten eine Pause zum durchatmen. Der Sänger keift und kreischt recht modern daher. Am deutlichsten kommt dies bei Track Nummer vier, der von seinem rockigen Grundtenor lebt, zum Vorschein, in dem er sogar teils klar singt.

Ein wenig mehr dem Death Metal haben sich SHIMETSU zugewandt. Nichtsdestotrotz gibt es auch auf den kommenden 10 Songs (auch wieder ohne Namen – wie praktisch) stets derbe was mit der Bratpfanne, denn so gänzlich unähnlich sind sich die beiden Bands nicht. Auch SHIMETSU vermeiden Elemente wie Nachvollziehbarkeit oder Kontinuität. Insgesamt gefallen sie mir jedoch etwas besser, weil sie für meine empfindsamen Ohren ein wenig hörbarer klingen als ihre Kollegen und mich wenigstens nicht ständig vor den Kopf stoßen.

Beide Gruppen machen Musik für eine Zielgruppe, die es sicher in mehr als überschaubarer Quantität gibt, zu der ich mich aber nicht zähle. Wer auf frickeligen Grind und/oder mit Abstrichen Death Metal steht, darf sich der Platte gerne stellen. Mir macht es auf Dauer keinen Spaß und ich bin froh, bei der kurzen Spielzeit um eine Wertung herum zu kommen. Das Cover wird übrigens nur noch von ganz wenigen Veröffentlichungen getoppt. So!
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