Dawn Of Despair - Dead Heart

Dawn Of Despair - Dead Heart
Dark Gothic Metal
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 70 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Kill the Sorrow
2. Why
3. Dead Heart
4. A light far away
5. Rain of Life
6. The Silent Fading
7. A dark road to nowhere
8. Higher
9. Deceiver (the loveless cover)
10. Dawn of Despair

Die Bloodchamber meint:

Das „Dead Heart“ betitelte Demo-Album der fünfköpfigen Truppe DAWN OF DESPAIR aus Deutschland dreht seine Runden in meiner Anlage. Der erste Song reißt mich nicht gerade vom Hocker. Etwas dröge, zu basslastig und übersteuert klingt das Ganze. Das Soundgerüst ist simpel, der Text klischeehaft. Auch der Gesang weist bei „Kill the Sorrow“ nicht gerade herausstechende Nuancen auf. Dann schaltet der Player auf Track 2 und mit „Why“ wendet sich das Blatt.

Rockig geht es los. Ein Gebilde aus tollen Gitarrenarrangements und Piano lässt den Hörer in die Morgendämmerung der Verzweiflung eintauchen. Man hat das Gefühl, die Band musste sich mit dem ersten Song erst warm spielen, um dann richtig Gas zu geben und ihr Können darzubieten. Das Album leitet gekonnt durch dunkle Doompassagen und rocklastige Songs, um dann mit Track Nr.6 alias „The Silent Fading“ mal etwas ganz Anderes zu demonstrieren. Nämlich eine sauber gelungene, instrumentelle Ballade, die stilistisch von der Melodiedichte her gesehen an ANATHEMA andockt. Definitiv einer meiner Highlights neben „Rain of Life“. Positiv fällt auf, dass die Stimme von Sänger Gerd E. sehr wandelbar ist und sich den verschiedenen Soundstrukturen anpasst. Sie schwebt fast wie ein Geist über der Musik und dennoch hebt sie sich nicht zu sehr davon ab.

DAWN OF DESPAIR präsentieren eine große Palette verschiedener musikalischer Einflüsse. Insgesamt wirkt das erste Album der noch vertraglosen Band recht stimmungsvoll und melodisch. Ganz eindeutig lassen sich Parallelen zu ANATHEMA, KATATONIA und END OF GREEN heraushören. Trotz all des Lobes muss ich aber auch sagen, dass „Dead Heart“ insgesamt zwar soweit stimmig und auch abwechslungsreich ist, aber dennoch etwas an Einzigartigkeit vermissen lässt. Einige Songs sind für meinen Geschmack viel zu langatmig und folgen oft dem gleichen Schema, so dass man sich schnell satt hört. Aufnahmetechnisch könnte es etwas feiner sein, wirkt teils übersteuert und der Bass ist mir auf einigen Tracks zu dominant. Für ein Demo-Album allerdings ist es gut geworden und kann sich hören lassen. Daher von mir 6 Punkte dafür.
-