Rose Funeral - The Resting Sonata

Rose Funeral - The Resting Sonata
Death Metal / Hardcore
erschienen am 20.02.2009 bei Metal Blade Records
dauert 37:20 min
Mit Ex-Sänger Tim Russel und Ex-Gitarrist Jesse Biesner
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Exordium: The Fall of Christ
2. Sodomizer
3. God Demise
4. Remain in Dirt
5. Left to Rot
6. The Resting Sonata
7. Redeemer of Flesh
8. Created to Kill
9. Embalming the Masses
10. Buried Beneath
11. Dawning the Resurrection: Verse II

Die Bloodchamber meint:

ROSE FUNERAL steht nicht, wie man vielleicht vom Namen her denken könnte, für Gothic-Metal. Nein, was einem hier um die Ohren gehauen wird, ist wahrlich brutaler Deathcore at it‘s best! „The Resting Sonata“ ist, neben zwei weiteren Demos, das zweite Full-Length Output von den jungen Musikern aus Cincinnati, Ohio.

Nach dem eher durchschnittlichen Album „Crucify.Kill.Rot.“ veröffentlichen die Amis nun mit „The Resting Sonata“ ein echtes Schlachtbrett. Die positiven Ansätze weitergedacht und Schwächen vom Vorgänger beseitigt, merkt man ROSE FUNERAL nun an, dass sie musikalisch um einiges gewachsen sind. Die Songs auf „The Resting Sonata“ wirken nicht mehr so krampfhaft und sind nun endlich gut strukturiert.

Bandlogo sowie der Titel des ersten Stücks, dem Intro „Exordium: The Fall of Christ“, lassen die anti-christliche Einstellung der Band erahnen. Textlich geht es, neben den typischen Splatter-Ergüssen, ebenfalls um die altbekannte „Hassliebe“ zur größten Religion der Erde. Dem gerade mal 18-jährigen Tim Russel gelingt es, stimmgewaltig wie er ist, der Musik eine unglaubliche Wirkung zu verleihen. Die Höhen und Tiefen sitzen bei ihm bombenfest. Hochton-Spielereien wie am Ende von „Sodomizer“ und „Dawning the Resurrection: Verse II“ lassen mich dann schmunzeln… Dani Filth und Rob Halford lassen grüßen! Obwohl der Rest der Band sich oft in Geschwindigkeit übertreffen zu scheint, wird in jedem Lied mindestens 1-2 Mal die Handbremse gezogen und höllisch langsam ein Breakdown dahingeknallt.
Ja, „dahingeknallt“ ist das richtige Wort, denn ROSE FUNERAL scheuen nicht davor zurück einen Song auch schon mal mit einem Breakdown zu beginnen oder ein schick aufgebautes Melodie-Gerüst per 4/4-Downstrokes einzureißen. Diese Entscheidung für langsame, tanzbare und groovige Parts statt ständigem Blast ist sicherlich auch mit einem Hintergedanken an Live-Auftritte geschehen. Eine gute Entscheidung, denn jetzt schon spielen sich vor den Augen des Hörers wahrhaftige Schlachtfeld-Szenen im Moshpit ab. Die Instrumente werden, wie selbstverständlich, auf einem sehr hohen technischen Niveau gespielt. Trotzdem bleiben die Kompositionen zugänglich und wirken keinesfalls vertrackt.
Auch wenn die melodischen Leads im Vergleich zum Vorgänger weniger geworden sind, gibt es immer noch genug dramatische Momente, die die Herzen vieler Metalheads höher schlagen lassen. Diese fast schon melancholischen Elemente sind bei ROSE FUNERAL allgegenwärtig und äußern sich am Stärksten im komplett instrumentell gehaltenen Streicher-Song „The Resting Sonata“ und im
Piano-Mittelteil von „Dawning the Resurrection: Verse II“. Doch darf man mich nicht falsch verstehen: diese angenehmen Ausflüge verdrängen keineswegs das Haupt-Attribut von ROSE FUNERAL: kompromisslose Brutalität. Eben diese zeichnet Deathcore aus, ist aber bekanntlicherweise nicht jedermanns Sache.

Vergleiche zu anderen Bands fallen mir schwer, aber als Anhaltspunkt soll gesagt sein, dass diese tight produzierte Scheibe es locker mit WHITECHAPEL‘s „This Is Exile“ aufnehmen kann. ROSE FUNERAL zeigen eine Menge Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert auf ihrem neuen Album. Anhören und Zugreifen!
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