Church Of Misery - Houses Of The Unholy

Church Of Misery - Houses Of The Unholy
Doom Metal / Hard Rock
erschienen am 29.05.2009 bei Rise Above Records
dauert 48:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. El Padrino
2. Shoutgun boogie
3. The gray man
4. Blood sucking freak
5. Master heartache
6. Born to raise hell
7. Badlands

Die Bloodchamber meint:

CHURCH OF MISERY klingt als Bandname erstens typisch für das Genre um das es geht und zweitens auch nicht ungewöhnlich. Was sich dahinter verbirgt, ist jedoch das absolute Gegenteil. Bei dieser Kombo handelt es sich um vier Japaner, die sich einerseits der metallisch-rockigen Musik verschrieben haben und andererseits den Serienmördern. Denn davon handeln nämlich ihre Texte ausschließlich. Offen bleibt, ob diese Verrücktheit auch jenseits der Musik die Grenzen überschreitet. Auf „Houses of the Unholy“ kann man sich jedenfalls von beidem einen Eindruck verschaffen.

Was erwartet man von einer Horde wilder und verrückter Japaner? Mit Sicherheit keinen Einheitsbrei musikalischer Natur. „Houses of the Unholy“ schlägt somit genau den richtigen Weg ein. Es präsentiert sich in gutem, klassischem Hard Rock Sound gemischt mit dröhnendem Old School-Acid Metal. Im Galopp führen irres Gitarrenspiel und wildes Gedrumme in Kombination mit Yoshiakki Negishis dreckiger Röhre durch die 7 Tracks der Scheibe. Frickelige Gitarrensoli wie auf „The Gray Man“ sind ein wahrer Genuss und runden das Spiel gekonnt ab.

Jeder Song des Albums widmet sich einem bekannten Serienmörder und erzählt dessen Geschichte durch die Lyrics, aber auch durch die musikalische Umsetzung. Abgerundet sind die Songs mit kurzen Gesprächsfetzen, die die Umstände der Taten und die Serienmörder kurz erklären. So liefert die Mischung aus beklemmenden Texten und Old-School-Musik fast einen perfekten Soundtrack für ein Treffen mit den Mansons. „Blood Sucking Freak“ und „Badlands“ sind Paradebeispiele für den Kult, den CHURCH OF MISERY selbst erschaffen haben. „Badlands“ vertont durch absolut stimmigen Einsatz der Instrumente, des frei erfundenen Gesprächs am Anfang und den ertönenden Polizeisirenen zwischendurch eine Situation, die der Halloween-Filmreihe entspringen könnte.

Wer nun Lust hat, sich mit dem perversen Leben und Treiben verschiedener Serienkiller zu beschäftigen, für den ist „Houses of the Unholy“ sicher der ideale Einstieg. Musikalisch sicherlich sehr solide und gut gemacht, mir insgesamt aber doch ein Stück weit zu abgedreht. Gerade weil es nicht um fiktive Geschichten geht, sondern wahre Begebenheiten thematisiert und vielleicht auch ein stückweit verherrlicht werden. Nicht so ganz meine Welt. Daher 5 Punkte.
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