Maleficentia - Under The Banner Of Suffering

Maleficentia - Under The Banner Of Suffering
Melodic Black Metal
erschienen am 16.02.2004 bei Melancholia Records
dauert 51:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sovereign
2. Bewitched in Athanor's tears
3. Gods of Lankhmar
4. Stronghold of witchery
5. Toward the eternal bliss (Instrumental)
6. Maleficentia
7. The ethereal legion
8. Under the banner of suffering

Die Bloodchamber meint:

Black-Metal aus Frankreich ist meistens so eine Sache für sich. Häufig trifft man dort auf Ein-Mann-Projekte, die, mehr schlecht als recht, ihre übel produzierten Lärmergüsse auf Konserve pressen. So ist es schon mal schwierig vorurteilsfrei an eine Band heran zu gehen, von der man bis dato noch nie etwas gehört hat. Der erste Blick auf das Begleitschreiben beruhigt in sofern schon, dass es sich hier wenigstens um sechs Musiker handelt. Zweifel-Punkt 1 ist damit befriedigend ausgefallen. Ob der zweite Punkt ebenfalls positive Gefühle auslösen wird, wird sich zeigen.
Musikalisch muss man Maleficentia in der Besucherritze zwischen Dimmu Borgir und den Landsleuten Anorexia Nervosa suchen. ''Under The Banner Of Suffering'' ist also symphonischer Black-Metal mit deutlicher Tendenz zum Bombast. Glücklicherweise werden die Wurzeln der Musik nicht bei Seite geschoben, sodass die Süße nie das Ohr verklebt und noch genügend schwarze Kälte übrig bleibt. Fast schon verträumte Keyboardpassagen werden von heftigen Riffs abgelöst, wobei aber die gnadenlos keifende klingende Stimme von Daevhorn zu den letztgenannten wesentlich besser passt. Das Tempo der CD liegt eindeutig im oberen Bereich. Das bedeutet, dass man in den langen Strecken wie ''The Ethereal Legion'' und ''Gods Of Lankhmar'' die gleich Freude hat wie bei den kurzen Stücken ''Toward The Eternal Bliss'' oder ''Stronghold Of Witchery''. Letztere verfügen über die Gabe ihre Fänge auszustrecken, sich bis zum Ohr hoch zuhangeln und sich dort einzunisten. Es entsteht ein äußerst ausgewogene Balance zwischen Kitsch mit teils gotischen Elementen und dem typischen norwegischen Schwarztod. Häufig eingesetzte sphärische Keyboard-Flächen erschaffen zudem eine behagliche Umgebung.
Die Produktion lässt hier kaum zu wünschen übrig. Wenn es hier etwas zu bemängeln gibt, dann allerhöchstens, dass die Keyboards an einigen Stellen zu sehr in den Vordergrund gedrückt werden. Das ist aber im Gesamtgefüge nicht weiter störend, da der symphonische Anspruch nicht von der Hand zu weisen ist.
Maleficentia kann man nicht als Black-Metal-Band im eigentlichen Sinne bezeichnen. Trotzdem können Leute mir einem Faible für rasende Atmosphäre hier bedenkenlos zugreifen. ''Under The Banner Of Suffering'' könnte aber auch auf dem Einkaufszettel von Freunden aus der Gothic-Metal Ecke auftauchen. Da dieses Album ja nun auch schon 2004 erschienen ist, dürfte eine weitere Veröffentlichung in näherer Zukunft wahrscheinlich sein. Ob diese dann aber dieses Album noch toppen könnte, ist mehr als fraglich.
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