Syrach - A Dark Burial

Syrach - A Dark Burial
Death Doom Metal
erschienen am 07.08.2009 bei Napalm Records
dauert 45:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Curse The Souls
2. The River's Rage
3. A Dark Burial
4. A Mourner's Kiss
5. I Darkness I Sigh
6. Ouroboros

Die Bloodchamber meint:

Mit ihrem dritten Album „A Dark Burial“ präsentieren sich die vier Norweger von SYRACH ein bisschen anders als bisher gewohnt. Man bewegt sich weg vom reinen Doom Metal mehr hin zu schroffen und vor allem härteren Death Metal Elementen. Die insgesamt 6 Tracks des Rundlings versprechen raue und schnelle Rhythmen, die durch feines Riffing, welches teilweise ein wenig nach IMMORTAL klingt, und exaktes Drumming abgerundet werden. Vocalist Ripper steuert tiefe Growls hinzu, die „A Dark Burial“ zu einem Träger der Hoffnungslosigkeit werden lassen und den Zuhörer in tiefe, innere Abgründe steuern lassen. Die Songs transportieren eine drückende Stimmung, die sich in musikalische Ausgereiftheit und schonungslose Schroffheit kleidet.

Ein besonderes Schmankerl ist „A Mourner's Kiss“, welches die Welt von SYRACH bestens repräsentiert. Am dunklen Horizont gibt es keinen Hoffnungsschimmer, in der Musik dieser Nordmänner keine Kompromisse. Dunkle Basslinien verschmelzen mit grobem, aber ausgefeiltem Gitarrenspiel. Mal vermitteln die Songs spürbare Härte, dann wieder schwellen sie zu langen doomigen Passagen an, wie beispielsweise zu Beginn von „A Mourner's Kiss“ oder auch „Ouroboros“. So ganz haben SYRACH ihre Wurzeln also doch nicht vergessen und schaffen es, ein gekonntes Gewebe aus altbekannten Elementen, die den Wiedererkennungswert der Band kennzeichnen und ausweisen, und neuen Einflussen zu flicken, ohne dabei künstlich eine komplett andere Richtung einzuschlagen.

Dennoch unterscheidet sich „A Dark Burial“ deutlich zum Vorgänger „Days of Wrath“. Während „Days of Wrath“ doch sehr geschliffen und clean daherkommt, erscheint „A Dark Burial“ rauer, ungeschliffener und dreckiger, insbesondere in Bezug auf die Gitarren und das Drumming. Dafür vermisst man auf „A Dark Burial“ episch-dramatische Momente wie das Glockenspiel auf „The Firm Grip of Death“. Eine stilistische Weiterentwicklung lässt sich definitiv nicht von der Hand weisen. In diesem Fall eine weise Entscheidung, wie ich finde, da man nicht das Gefühl hat, nur ein weiteres Album von SYRACH zu hören, sondern die Experimentierfreudigkeit und somit auch die Freude am Musik machen und den Mut zur Weiterentwicklung der Nordmannen erfahren darf.

Auch das Cover des neuen Albums gibt einen Einblick in SYRACHs Reich: drei schwarze Kapuzenmänner, die irgendwie an die Nazgul aus dem Herrn der Ringe erinnern, weisen den Weg in die Finsternis. Einer Finsternis, in der man sich verliert, sobald man sie einmal betreten hat. Insgesamt lässt sich sagen, dass "A Dark Burial" Lust auf mehr macht, obwohl es ja gerade erst der Neuling ist. Es besticht durch hervorragende Soundqualität, sowie solides Songwriting und zählt für mich nicht zu den sich immer gleich anhörenderen Doom/Death Metal Scheiben.

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es für das doch leider wenig varriierende Gegrowle von Ripper. Es mag stimmig mit der Musik sein, bietet jedoch keine Höhen und Tiefen, die die Songs noch stärker abrunden würden. Abwechslung könnte in diesem Fall nicht schaden und würde den Sound von SYRACH um ein Quantum mehr Atmosphäre und Tiefe bereichern. Trotzdem ein starkes Album, das 7 Punkte verdient.
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