S.O.S. - Adult Situations

S.O.S. - Adult Situations
Stoner Rock
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 42:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Walk Of Shame
2. Fear & Ferocity
3. Do You Want To Go Bowling...?
4. Daddy Like
5. Wasteland Temptress
6. Hypoxyphilia
7. Frames
8. The Bane Of Joe Smolinsky
9. Half Mast
10. The Thing Is...
11. Life Of Love And Peace And Harmony
12. Separation To Survive

Die Bloodchamber meint:

In 15 Jahren passiert so einiges, davon können auch S.O.S. (wahlweise mit oder ohne Punkte, aber nur echt mit Morsecode im Logo) ein Lied singen. Nach diversen Turbulenzen haben sie im letzten Jahr ihr viertes Full Length Album in Eigenregie veröffentlicht, für das die Einordnung Thrash Metal / Crossover in den Metal-Archives in keinster Weise mehr zutreffend ist. Das Energielevel auf „Adult Situations“ ist zwar vergleichbar hoch, aber die New Yorker widmen sich mittlerweile treibendem Rock ('n'Roll) mit richtig Dreck unter den Fingernägeln und Stonerkante.

Sauber gespielte Riffs und klangliche Perfektion sind zweitrangig, so lange die Musi direkt und fetzig aus Boxen kracht und der Durst des Hörers nicht nur vom induzierten Bewegungsdrang sondern auch dem Sound herrührt. Im Gesang schwingt oft eine etwas düstere, leicht melancholische Note mit, die mich ganz entfernt an einen deutlich volumenärmeren Glenn Danzig alter Zeiten erinnert. Aber S.O.S. machen deshalb nicht wirklich Musik für MISFITS (und erst recht nicht DANZIG) Jünger, eher könnten z.B. „Frames“ oder „Separation To Survive“ jemandem gefallen, für den etwas direktere QUEENS OF THE STONE AGE verlockend klingen oder der generell unprätentiösen Rock mag.

Wenn es langsamer wird, verliert „Adult Situations“ einiges von seinem Charme, denn besonders der räudige Drive der eröffnenden Lieder oder von „Half Mast“ gefällt, und auch der überraschende Effekt beim Backgroundgesang in „The Thing Is...“ hat was. Im Gesamteindruck überwiegen die Pluspunkte, zu denen auch die wie Arsch auf Eimer passende, trockene & direkt Produktion gehört, deutlich und wer den speziellen Freunden, die jede Band immer schon kennen, mal etwas Neues präsentieren will, darf dafür ruhig zu S.O.S. greifen.

Allerdings könnte es nicht ganz einfach werden, in Deutschland an diese Scheibe zu kommen. Darauf deuten in meinen Augen zumindest der nicht aktualisierte Shop der Homepage und die kaum gepflegte MySpace Seite hin, selbst wenn es im Gesamtbild zur Rotzigkeit und den fehlenden aufhübschenden Elementen in der Musik passt.
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