Far Beyond Innocence - Torture Circus

Far Beyond Innocence - Torture Circus
Thrash Metal / Metalcore
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 48:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. See You In Hell
2. The Day I Try To Die
3. Devil In Your Faryland
4. Two Minutes Of Hate
5. Ministry Of Fear
6. Green Fuckmachine
7. Brainsucker
8. Pigmy Headhunters
9. Enemy
10. Immortal Man
11. As One

Die Bloodchamber meint:

Ein düsteres Cover-Bild, ein martialisches Outfit der Musiker, umrahmt von einem sozialkritischen Konzept. Das sind die Fakten, mit denen der Hörer konfrontiert wird, bevor er auch nur einen Ton der Österreicher FAR BEYOND INNOCENCE hört, die in Eigenregie ihr Debüt "Torture Circus" vorlegen. Obwohl man mit einer Vielzahl von namhaften Bands die Bühne geteilt hat und schon auf über eine Dekade musikalischer Aktivität zurückblickt, hat sich noch kein Label erbarmt und die Jungs unter Vertrag genommen.

Entgegen der optischen Verpackung wirken FAR BEYOND INNOCENCE nicht im Industrial-Metier, sondern verschreiben sich einer modernen Thrash-Metal-Variante, die mit diversen Death- und Core-Anleihen vermengt wird. Nach einem Kinderlied-Intro legt man mit "See You In Hell" ziemlich gallig los und donnert schnörkellose Riffs und Shouts durch die Boxen. Das klingt herrlich aggressiv und ist dem textlichen Konzept sehr dienlich, jedoch vermag der entscheidende Funke nicht so recht überspringen. Dies zieht sich leider durch das komplette Album. FAR BEYOND INNOCENCE gehen versiert zu Werke, verbraten eine Menge guter Ideen und wissen es, jedem Song durch das Einbauen von kleinen Spielereien eine eigene Note zu verleihen. Man kaut nicht ewig auf einem Riff herum, sonder variiert Tempo und Struktur der nackenbrechenden Songs. Was den Österreicher jedoch total abgeht: die Songs versprühen keine Leidenschaft und Spielfreude, lassen das Vorhandensein einer Seele komplett vermissen. Man hat irgendwie das Gefühl, das FAR BEYOND INNOCENCE auf Grund einer Pflicht ihr Album eingetrümmert haben und nicht aus der Lust heraus. Das hat zur Folge, dass das "Torture Circus" zwar sehr gefällig aus den Boxen perlt, jedoch nichts wirklich hängen bleibt, der Aha-Effekt bleibt komplett außen vor.

Mit "Torture Circus" legen FAR BEYOND INNOCENCE ein durchaus gutes Werk vor, das durch eine gewisse Eigenständigkeit und mit guten Ideen zu punkten weiß. Jedoch bleibt die Summe der Einzelteile im Gesamten etwas farblos, das Album packt trotz vorhandener Aggressivität den Hörer nicht bei den Eiern und lässt ihn nach dem Hörern etwas desinteressiert zurück. Live mag das Dargebotene vielleicht ein anderes Feuer entfachen, auf Konserve fehlt jedoch noch das gewisse Etwas, um sich längerfristig im Hirn festzufräsen.
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