Crises - Coral Dreams

Crises - Coral Dreams
Modern Progressive Metal
erschienen am 21.08.2009 bei 7Hard
dauert 50:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Joan
2. Faker
3. The Chase
4. When You Were Mine
5. Horizon
6. All Against Me
7. Hopeless
8. Indifference
9. Stormy Weather
10. Coral Dreams
11. Fighting With Myself
12. The Blame

Die Bloodchamber meint:

Seit nunmehr 15 Jahren treiben die Würzburger CRISES ihr Unwesen in der deutschen Metalszene. Und dem Bandnamen sind die Jungs in all der Zeit mehr als gerecht geworden, denn es kriselte mehr als einem lieb sein konnte und ständige Besetzungswechsel prägten das Bild. Doch wenn es der Band einmal gelingt, ihre Energie und Leidenschaft auf ein Release hin zu fokussieren, scheint durchaus Qualität hinter dem uninspiriert klingenden Namen CRISES zu stecken. Mit „Coral Dreams“ haben die Jungs nämlich ein Album veröffentlicht, das sich durchaus im progressiv modernen Viertel des Metaluniversums zurecht finden dürfte.

Die Songs auf „Coral Dreams“ versprühen gleich den Hauch mehrerer musikalischer Größen. Neben den sowieso jegliches Prog Werk überschattenden DREAM THEATER, schimmert die Power und Moderne solcher Bands wie BRAINSTORM oder SYMPHORCE hindurch und verschmelzt mit ein wenig nu metallischer Soundkultur - was sich vor allem in dem einen oder anderen wuchtigen Gitarrenriff bemerkbar macht. Insgesamt klingt diese Mischung recht eigenwillig und losgelöst von einem Großteil der üblichen Genrevertreter. Die große Stärke der Band ist die Harmonie zwischen Progressivität und Eingängigkeit. Trotz der einen oder anderen ausladenden Struktur, verbleibt beim Hörer nicht der Eindruck der Unnahbarkeit. Das macht sich vor allem in den Refrains bemerkbar, die sich schon nach wenigen Rotationen ins Gedächtnis eingebrannt haben. Auf überladenes Gitarrengefrickel wird größtenteils verzichtet – es würde aber ehrlicherweise auch nicht wirklich zum Sound der Band passen. Stattdessen münden viele Songs immer wieder in recht abwechslungsreiche Gitarrensoli. Andrej Hurbanic zeigt sich hier als hervorragender Saitenvirtuose. Nicht minder talentiert klingt Sänger Dominik Eckert, der mich hier und da an eine etwas weniger kräftige Version von Andy B. Frank erinnert. So schafft es die Band mit „Joan“, „Faker“, „The Chase“ oder auch „Hopeless“ gleich mehrere kleine Hits zu veröffentlichen.

Insgesamt haben CRISES hier eine sehr beachtliche und auch gut produzierte Scheibe für Freunde des modern angehauchten Prog Metals abgeliefert. Kritisch anzumerken wäre die etwas geringe Abwechslung in der Struktur der einzelnen Titel. Alle Songs haben die handelsübliche Länge von knapp 4 Minuten und einen ähnlichen Aufbau. Das ist für Prog Metal eher ungewöhnlich und sorgt insgesamt für fehlende Tiefe. Dennoch bleibt „Coral Dreams“ eine Empfehlung für die genannte Zielgruppe. Zwölf Songs auf einem ansprechend hohen Niveau findet man in Würzburg sicherlich auch nicht so häufig. Bleibt die Band von weiteren Krisen verschont und verleiht dem nächsten Release etwas mehr Ecken und Kanten, können sich die Hörer noch auf weitere Highlights aus dem Hause CRISES freuen.
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