Murder On The Dancefloor - Demo '09

Murder On The Dancefloor - Demo '09
Death Metal / Hardcore / Grindcore
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 16:80 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Brain Matter Splatter
2. Midnight Missions Of The Suicidal Rabbit
3. Reality T.V. Can Suck My Left Nut
4. George Carlin Was A Thug

Die Bloodchamber meint:

In San Diego, Kalifornien wird gemordet. Auf Konzerten. Genauer gesagt im Moshpit von MURDER ON THE DANCEFLOOR...
Heilige Scheiße, fünf blutjunge Musiker, wir sprechen von einer Alterspanne von 17 bis 21 Jahren, bringen endlich, was ich bei so vielen jungen Deathcore Bands vermisst habe: Brutalität, Groove, technische Raffinesse und vor allem Profil. Anlass für mein Review ist die vor kurzem erschienene „Demo '09“. Klar, auf Splatter & Co. wird nach wie vor nicht verzichtet, aber neben dem üblichen Anti-Christianismus und Trennungs-Gewaltphantasien schreit Sänger Kurt Shaffer eben auch gegen Korruption, den Unsinn des Irak-Kriegs und staatliche Unterdrückung.

Schon der Opener „Brain Splatter Matter“ lässt mich aufhorchen: Der Song beginnt direkt mit einem sauberen Breakdown. Eine gute Wahl, denn das bedeutet Euphorie in jedem Deathcore-Kid: Tanzen, tanzen, tanzen! Weiter geht’s mit einem fast klischeehaft schnellen Part, der aufgrund von sich wiederholenden Lyrics, leider etwas stumpf wirkt. Das ändert sich zum Glück schnell, als nach wenigen Sekunden ein sauberer Übergang gefunden wird. Im Mid-Tempo entfalten sich die teils unmenschlich tiefen Growls bis high-gepitchten Vocals deutlich besser. In den Gitarren ist der Hardcore-Einschlag nicht zu überhören. Nun noch ein Breakdown und passende Pig-Squeals und Frog-Noises. Fertig. Der erste Eindruck ist positiv, doch nun will ich umgehauen werden! Und es klappt.
Bei „Midnight Missions Of The Suicidal Rabbit“ sind MURDER ON THE DANCEFLOOR ganz in ihrem Element. Die Äxte hacken die Melodien entzwei, Schlagzeug und Bass wummern, Schreie treffen auf brutales Grunzen. Wie um sich selbst zu bremsen entlädt sich der geballte Hass dann in einem 40-sekündigen, immer langsamer werdenden Breakdown: „Choke on your lies!“ Diese Art von Outro scheint Konzept zu sein, denn auch die beiden weiteren Songs enden tief und schleppend. Das Niveau wird glücklicherweise gehalten und im Song „Reality T.V. Can Suck My Left Nut“ gibt’s dann noch ein nettes Sing-A-Long. Das Material klingt einfach frisch und sehr brutal und macht höllisch Spaß!

Im Vergleich zum älteren Material ist in Bezug auf Qualität, Originalität und Technik eine klare Verbesserung festzustellen. Mit ihrer, für eine Newcomer-Band extrem gut und selbst (!) produzierten 4-Song Demonstration, geben MURDER ON THE DANCEFLOOR einen würzigen Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann. Luft nach oben ist allemal, denn hier und da könnte das Songwriting noch ein wenig mehr auf den Punkt gebracht werden. Die ersten großen Schritte sind getan.
Jetzt auf zum Deathcore-Olymp mit dem passenden Label!
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