Tornapart - Ghost X-35 (EP)

Tornapart - Ghost X-35 (EP)
Metal / Industrial / Elektro
erschienen in 2009 als Eigenproduktion
dauert 21:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ghost
2. Metafiction
3. Medusa
4. X-35
5. Forever Damaged
6. Echoes
7. Memento Mori

Die Bloodchamber meint:

“Zwei schreien, fünf machen Krach …”, so der Beginn des Infoflyers von TORNAPART. Hört sich nach einer Noisecore-Band an. Aber nein, der Stil soll dann eher Industrial sein. Nun, nach der neuen FEAR FACTORY oder Perlen (für mich zumindest) von DHG oder ABIGOR habe ich da schon hohe Ansprüche, was Industrial angeht.
“Ghost” ist dann ein Intro, was recht düster ist. Piano in Moll, leicht triphopangehaucht und schon beginnt “Metafiction”. EMIL BULLS oder 4LYN fallen mir bei den Klängen als erstes ein. Crossover halt. Groovende Gitarren, das typische Drumming, einen Kreischer und einer, der mit recht heller Stimme rappt. Dann der Refrain mit cleanen Vocals und eingängiger Melodie, gepaart mit Screams. Dann kommt “Medusa”. Diese Gorgone war schon immer unberechenbar, und hier kommt sie in Form des wohl metallischten Song dieser Scheibe. Ein elektronisches Kurzes Intro und Death Metal-lastige Gitarren, Metalcore-Screams wechseln sich mit Growls ab und ein MC hilft mit seinem deutschsprachigen Hiphop aus. Doch was hat das alles mit Industrial zu tun? Irgendwie rein gar nichts. Elektro meets Metal meets Hiphop. Crossover eben. Und wieder fallen mir als Vergleich am ehesten 4LYN ein.
EBM-lastig ist dann “X-35”, mit einem Schuss Techno. Ein Instrumental, was vielleicht tanzbar, aber irgendwie auch überflüssig ist.
“Forever Damaged” ist dann wieder Crossover mit coolem Riffing. Dieser Track gefällt mir persönlich wirklich ganz gut. Ein Song ist aber zu wenig, denn beim folgenden “Echoes” wirkt der Refrain, wie ein BLUTENGEL-Klon, nur mit Gitarren. Sogar der schiefe Gesang von Chris Pohl und seiner Brüllmücke wurde übernommen. Grottig.
Der letzte Song ist dann purer Hiphop. Bushido lässt grüßen. Also raus mit der CD.

Was diese Scheibe soll, weiß ich nicht. TORNAPART sollten es dabei belassen, sich dem Crossover gänzlich zu widmen und diese ganzen Experimente außen vor lassen. Es wirkt einfach nur, als könnte das Septett sich nicht entscheiden, welchen Stil sie eigentlich machen wollen.
Wie gesagt, die NU Metal/Crossover-Stücke sind okay, aber den Rest kann man in die Tonne kloppen und hat in einem Metal-Zine nichts zu suchen.
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