The Ruins Of Beverast - Foulest Semen Of A Sheltered Elite

The Ruins Of Beverast - Foulest Semen Of A Sheltered Elite
Black Doom Metal
erschienen am 11.09.2009 bei Ván Records
dauert 79:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I Raised this Stone as a Ghastly Memorial
2. Alu
3. God's Ensanguined Bestiaries
4. Mount Sinai Moloch
5. Transcending Saturnine Iericho Skies
6. Kain's Countenance Fell
7. The Restless Mills
8. Theriak - Baal - Theriak
9. Blood Vaults (II - Our Despots Cleanse the Levant)
10. Arcane Pharmakon Messiah

Die Bloodchamber meint:

Die Abdankung der deutschen Black Metal-Größe NAGELFAR liegt inzwischen Fünf Jahre zurück, was aber längst kein Grund für die Ex-Mitglieder ist, nicht mehr musikalisch aktiv zu sein. Im Gegenteil. Schlagwerker Alexander von Meilenwald zum Beispiel schwingt seine Drumsticks inzwischen auf der Bühne für Bands, wie TRUPPENSTURM oder GRAUPEL, wenn auch nur zur Session. Im Hinblick auf ihn ist aber eine Betrachtung seiner Ein-Mann-Band THE RUINS OF BEVERAST um einiges interessanter, hat er doch mit ihr zwei grandiose Alben, wie "Unlock the Shrine" oder "Rain upon the Impure", so wie diverse Split- und Samplerbeiträge zu Tage gefördert.

Mittlerweile ist Album Nummer Drei auch erschienen, welches auf den Namen "Foulest Semen of a sheltered Elite" hört. Ein drittes Werk zeigt oft, ob ein Musiker im Stande ist, seine Standardspur weiterzufahren oder diese gar zu übertrumpfen, oder ob er an diesem Punkt nachlässt und in den Abgrund der Mittelmäßigkeit gleitet. Im Falle von THE RUINS OF BEVERAST kann ich guten Gewissens sagen, dass Herr von Meilenwald ein Album produziert hat, das seinen Vorgängern in nichts nachsteht!
Wer bereits Bekanntschaft mit der Band gemacht und Gefallen daran gefunden hat, wird auch hier wieder nicht enttäuscht. Ohne großes Intro-Trara geht es in düsterer und beschwörerischer Atmosphäre los. Doomige Gitarrenläufe paaren sich hier mit schnellem Black Metal-Riffing und erzeugen ein schweres Stück atmosphärischen Doom/Black Metal. Im Gegensatz zu "Rain upon the Impure" setzt Meilenwald auf dem Album jedoch wieder mehr auf schnellere Riffs und Blastbeats. Aber keine Sorge, die Double-Bass-Wände kommen dennoch nicht zu kurz! Insgesamt zeigt sich der Herr auf "Foulest Semen..." von einer abwechslungsreicheren Seite. Einerseits erzeugt er eine düstere Schwere durch schleppendes Riffing und Schlagzeugspiel, welche aber wieder jäh pfeilschnelle Blasts verdrängt wird, die mich in manchen Momenten an NAGELFARs "Virus West" erinnern lassen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist außerdem der Klargesang, der mich ein bisschen an einen Mönchs-Chor erinnert, und welcher in einem interessanten Gleichgewicht zu dem allzu bekannten Gekeife steht. Desweiteren hat Meilenwald anscheinend aus den Sound-Fehlern von früher gelernt, denn "Foulest Semen..." erzeugt eine ebenso düstere Stimmung, wie "Rain upon the Impure", glänzt dafür aber mit einem wesentlich besseren Soundgewand und lässt alle Instrumente gut heraushören. Synthesizer und Keyboards unterstützen hierbei das dunkle Ambiente.

Was will man also mehr? THE RUINS OF BEVERAST hat ein weiteres Meisterwerk erschaffen und somit eine weitere Feuerprüfung bestanden. Wer bislang noch nichts von der Ein-Mann-Band gehört hat und auf doomigen Black Metal im Kathedralensound steht, der geht jetzt bitte sofort zum Multimedia-Handlanger seines Vertrauens und investiert sein Geld in gute Musik!
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