Hjallarhorn - Iron Clad Soldiers

Hjallarhorn - Iron Clad Soldiers
Heavy Metal
erschienen am 28.08.2009 bei Pure Steel Records
dauert 49:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Battle Of Repulsion
2. Iron Clad Soldier
3. Brigade
4. Blood And Black Lace
5. The Changeling
6. The Horn
7. Scathed And Torn
8. Eye Of The Storm
9. The Machinist

Die Bloodchamber meint:

Wären die Soldaten im Titel Krieger, würde wohl die Mehrheit auf eine weiteres Album zu Ehren von Met, Wikingern und Odin tippen, aber damit läge sie bei den Norwegern – ja, auch das noch – HJALLARHORN zumindest stilistisch weit daneben. Bereits 1993 gegründet, dann auf Eis gelegt und erst 2004 wiederbelebt widmen sich die vier Nordmänner auf ihrem Debüt einer Mischung aus klassischen Metal Harmonien & Soli mit Thrashriffs und ein wenig MOTÖRHEAD Rock’n’Roll Schnoddrigkeit.

Das Beste aus drei Welten könnte in Verbindung so großartig sein, besonders einige Soli und akustische Passagen sind es auch, wenn davon besonders bei den fixen Liedern etwas mehr hängen bleiben würde. So mitreißend vor allem einige Riffs sind, so schnell rauscht vieles zum einen Ohr rein und zum andern raus, weil in den besungenen Liedteilen das Spannungslevel merklich absinkt, da der raue Gesang zu pröttelig und unspeziell ist, um Eindruck zu schinden, und es quasi keine Überraschungsmomente gibt. Bei vielen der schnellen Lieder kehrt auf diese Weise ein Böllereffekt ein: Sie zünden schnell, machen viel Krach, zeigen letzten Endes aber eher wenig Wirkung. Leider überzeugt auch das ruhiger und im direkten Vergleich verschachtelter aufgebaute „Brigade“ nicht vollends.

Soweit zur ersten Hälfte von „Iron Clad Soldiers“, denn ab dem mit sehr ruhigem Ausklang überraschenden „The Changeling“ wird fast alles besser - zu einer Zeit, als man schon nicht mehr damit gerechnet hat, von HJALLARHORN überrascht zu werden, was kurioserweise der rote Faden der zweiten Albumhälfte ist. Zwar kann der Gesang immer noch nicht so richtig begeistern, aber die ausgearbeiteteren Liedstrukturen schinden wesentlich mehr Eindruck als die Eröffnung verhieß, was sich nicht allein an der Länge ablesen lässt, denn auch „Scathed And Torn“ macht nicht nur Spaß, sondern hinterlässt auch Eindruck. Der wahre Augenöffner ist das folgende „Eye Of The Storm“, in dem sogar ein bisschen geröhrt wird am Mikrofon, was die Frage aufwirft, warum es sonst so wenig Varianz im Gesang gibt.

Eine andere Sortierung der Lieder hätte dem Album sicher nicht geschadet, aber wie bei einem guten Essen behält man HJALLARHORN wegen der starken zweiten Hälfte auch so positiv in Erinnerung.
Gut, aber ausbaufähig.
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