Fragments Of Unbecoming - The Everhaunting Past - Chapter IV - A Splendid Retrospection

Fragments Of Unbecoming - The Everhaunting Past - Chapter IV - A Splendid Retrospection
Melodic Death Metal
erschienen am 16.10.2009 bei Cyclone Empire
dauert 52:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ahead! (Introduction)
2. Vast
3. Run Ashored In The Yesteryears
4. Destination: Outcast
5. Deadlight
6. A Raintime Illustration (Instrumental)
7. A Voice Says: "Destroy!"
8. The Exiled Choir
9. Below All That Is Mortal
10. It's Me, The Grotesque
11. Diabolical Monologue
12. One Last Border Yet To Cross (Outro)

Die Bloodchamber meint:

Mit neuem Label und neuem Bassisten schlagen FRAGMENTS OF UNBECOMING das 4. Kapitel der Bandgeschichte mit dem sehr beruhigenden Titel „The Everhaunting Past“ auf. Davon abgesehen ist vieles beim Alten geblieben, so dienen in bewährter Manier einige Instrumentalstücke zur groben Strukturierung des Albums, neben dem langsam anheizenden Intro & dem langen, sich in ein heftiges Hämmern steigernden Outro noch das getragene „A Raintime Illustration“ in der Mitte.
Die anderen Lieder mit zum Teil großartigen sprechenden Titeln wie „A Voice Says: Destroy!“ oder auch „It's Me, The Grotesque“ - nebenbei ein erstklassiger Vorstellungssatz auf Parties – gehen im Grundtenor in guter alter (!) Schweden Manier wie die wilde Luzie nach vorne. Das bedeutet im Fall von FRAGMENTS OF UNBECOMING, dass der rote Faden in den schnellen Passagen zu suchen & normalerweise auch zu finden ist, während gezähmtere Einschübe den Liedern Atmosphäre verleihen. Sehr gelungen klingt das vor allem, wenn bei diesen Elementen auf den Gesang verzichtet wird wie am Ende von „Run Ashored In The Yesteryears“.

Auf die Dauer ein wenig ermüdend ist aber, dass diese Aufbauvariante in irgendeiner Form quasi immer angewandt wird, der Unterschied liegt primär in der Positionierung der Elemente innerhalb der Songs. Der Anspruch an das Album ist natürlich nicht, dass mal eben das Genre aus den Angeln gehoben und neu angeordnet wird, aber wenn man sich schon die Zeit und den Raum für drei instrumentale Stücke mit deutlich voneinander zu trennenden Charakteren nimmt, könnte man das durchaus auch mal bei den anderen Liedern machen. Ein bis zwei durchgängig treibende und hämmernde Stücke mit der Mischung aus giftigem und angegrunztem Gesang, die für sich gesehen zu gefallen weiß, hätten sich meiner Meinung nach durchaus angeboten. Besonders das wunderbar wütende, fast schon hassende „A Voice Said: Destroy!“ wäre noch eine ganze Ecke eindrucksvoller gewesen ohne das kurze - und meiner Meinung nach nicht zwingend notwendige - Luftholen für den Atmosphäreschub in der Mitte.
Im Vergleich zu den beiden Vorgängern, die die Kollegen nachlesbar nicht uneingeschränkt empfehlenswert fanden, ist „The Everhaunting Past“ auf jeden Fall ein Schritt nach vorne im Bezug auf Nachvollziehbarkeit und sinnvoller Strukturierung der Lieder. Ich persönlich finde, dass vor allem „Skywards“ aber auch „Sterling Black Icon“ einige spannendere Momente haben als das neue Album, das durch seinen etwas aggressiveren Gesamteindruck mit etwas höherer Eingängigkeit aber auf jeden Fall punkten und mithalten kann.

Sehr gute Musiker waren FRAGMENTS OF UNBECOMING schon während der ganzen Zeit ihres Bestehens, große Hitschreiber werden sie vermutlich nie werden, aber mehr Aufmerksamkeit verdient die Band schon seit längerem. Vielleicht ist das straightere „The Everhaunting Past“, bei dem die technischen & spielerischen Finessen nicht so stark in die Grundstruktur der Lieder eingreifen, genau der Schritt in die richtige Richtung.
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