Devar - Alternate Endings

Devar - Alternate Endings
Black Metal / Rock
erschienen am 25.09.2009 bei Code666
dauert 48:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Siren
2. H.M.H.
3. Cold Slither
4. Shadow Feline
5. Scourger
6. Black 6
7. The Dirge
8. …of My Dead Skull
9. Watch Them Fly
10. In Sanity

Die Bloodchamber meint:

Wie hat man sich als Hörer ein Album vorzustellen, dass mit dem Titel gleich mehrere "alternative Enden" verspricht? Mit "Alternate Endings" brachten mich die Avantgarde Metaller DEVAR aus dem norwegischen Bergen gleich mehrfach zum grübeln: Handelt es sich hier lediglich um nur einen Song, dessen verschiedene Enden einfach breitgetreten wurden? Wahrscheinlich hat der Titel aber eher einen lyrischen Hintergrund, den ich in den Songtexten wiederfinden kann, oder? Ja, oder spinnen die Norweger einfach mal wieder und wollen bloß dekadent sein?
Da es sich um zehn recht unterschiedliche Kompositionen handelt und ich nirgends Textzeilen zu Gesicht bekommen habe, muss sich zwangsläufig Frage Drei bewahrheiten, wobei es dafür auch nur wenige Indizien gibt.

Fest steht dafür aber, dass DEVAR sich von anderen Bands abheben, oder besser gesagt: sie versuchen es. So eigensinnig die Band auch auftreten mag und so "avantgarde" die Jungens auch sein wollen, musikalisch kreieren sie nicht gerade eine neue Musikrichtung. Stilistisch bewegt man sich hier mit "Alternate Endings" so ziemlich im Black Metal-Bereich, auch wenn' s sich nun auch wieder nicht einen 08/15-BURZUM-Abklatsch handelt. Mit rockigen Einsprengseln, vielen ruhigen, cleanen Momenten, und einem sehr eigensinnigen, hauptsächlich klaren Gesang, der mich ein bisschen an den von MEKONG DELTA erinnert, fabrizieren DEVAR aus "normalem" Extrem Metal schon eigene Musik mit Wiedererkennungswert. Mit abwechslungsreichen Beats und Riffing bekommt auch jeder Song seinen eigenen Anstrich, mit dem er sich von den anderen abhebt.

Schön und gut, aber die Musik reißt mich nicht von meinem altbekannten Bürostuhl. Warum? Naja, die Songs weisen sicherlich kompositorisches Können auf, eintönig sind diese zumindest nicht. Aber an Hooklines, sowie fesselnden Höhepunkten fehlt es der Musik gänzlich. Nicht, dass es keine Höhepunkte gäbe, aber durch den Griff in die Riff-Retorte, der mir auf "Alternate Endings" doch zu oft getätigt wurde, wurden viele Songs verhunzt. Da helfen auch die Industrial-Parts nichts, wie sie beispielsweise bei "The Dirge" zu hören sind!

Echt verdammt schade, denn meiner Meinung nach haben DEVAR eigentlich Potential. Knalligere Riffs und mehr Experimentierfreude hätten "Alternate Endings" sicher zu einem grandiosen Werk machen können! Statt dessen muss ich dieses Album punktetechnisch im Mittelfeld herumkrümeln lassen. Nuja, Pech gehabt! Mehr Glück beim nächsten Mal!
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