Versus Sunrise - The Pleasure And The Pain

Versus Sunrise - The Pleasure And The Pain
Death Metal / Metalcore
erschienen am 13.11.2009 bei Yonah Records
dauert 39:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Pain
2. The Wet Face
3. Well I'm Like, ehm...Done With You!?
4. HC Life
5. Burning World
6. The Pleasure
7. Unforgetable
8. Dying In Slowmotion
9. Hey There, I Just Want To Perform Some Strange Kickbox-Moves
10. Veritas Aequitas
11. Black Sheep

Die Bloodchamber meint:

Das kann ja nichts werden, wenn einem das Intro schon so gewaltig auf die Eier geht: Eine hochgradig nervende Ansammlung von „Huch! Ich bin ja sooo böse“-Geschrei, das für einen Herzkranken den sicheren Tod bedeutet. Da ist man froh, wenn's endlich vorbei ist und man irgendetwas hört, an dem man sich festhalten kann.

Im Folgenden erklingt gewohnte Kost, die jedoch nicht so richtig für das entschädigt, was man beim Intro erleiden musste. Gerade als man dachte, die zahlreichen Hinterlassenschaften des Metalcore hätten sich in Wohlgefallen aufgelöst, gibt es hier ein modernes Hickhack zu hören, dass einem sehr vertraut, ja gar verdammt vorhersehbar erscheint. Riffs und Songwriting der hier vorgetragenen Stangenware aus Core- und Melodic-Death-Resten sind leider nicht so gut, um die Musik aus der fehlenden Originalität heraus zu retten.

Während die erste Hälfte des Albums vorbei rauscht, ohne auch nur ein einziges Mal ernsthaft zu fesseln, steigert sich das Ganze ab dem siebten Song „Unforgetable“ glücklicherweise. Auch die nachfolgenden beiden Smasher „Dying In Slowmotion“ und „Hey There, I Just Want To Perform Some Strange Kickbox-Moves“ können einige Momente vorweisen, die aufhorchen lassen und sind insgesamt stimmiger und origineller, als das voran gegangene Material. Auch die in vielen Stücken eingesetzten elektronischen Spielereien wissen den Sound aufzupeppen und wirken nicht deplatziert.

Die letzte Hälfte rettet „The Pleasure And The Pain“ davor, ganz unbemerkt an einem vorbei zu rauschen. Produziert wurde hier auch fett, sodass für Genrefreunde, die nie genug haben, der ein oder andere Kopfnicker dabei sein dürfte. Etwas über das Ziel hinaus schießen dann aber definitiv die Vocals, die einfach zu extrem, zu „overacted“ sind. Sicher ist das Geschmackssache, aber aufgrund der Vordergründigkeit des infernalischen Gebrülls geht so manche halbwegs interessante instrumentale Passage vor die Hunde. Und wann ist eigentlich endlich mal Schluss mit diesen merkwürdigen Spoken-Word-Passagen, die einem die Fremdschämröte ins Gesicht treiben?
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