Six Feet Under - Graveyard Classics 3

Six Feet Under - Graveyard Classics 3
Death Metal
erschienen am 15.01.2010 bei Metal Blade Records
dauert 46:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A Dangerous Mind (Mercyful Fate)
2. Metal on Metal (Anvil)
3. The Frayed Ends of Sanity (Metallica)
4. At Dawn They Sleep (Slayer)
5. Not Fragile (BTO)
6. On Fire (Van Halen)
7. Pounding Metal (Exciter)
8. Destroyer (Twisted Sister)
9. Psychotherapy (Ramones)
10. Snap Your Fingers, Snap Your Neck (Prong)

Die Bloodchamber meint:

Es ist nicht leicht an Alben wie diese mit völliger Objektivität und unvoreingenommen heranzugehen. Fand ich die erste „Graveyard Classics“ noch recht gut und die Idee Klassiker in einem Death Metal Gewand zu verpacken recht spannend, empfand ich es bei Nr. 2 schon recht eigenartig warum man ein komplettes Album einer Band covert. Bei Teil 3 stellen sich zusätzlich die Fragen: Was denkt sich SIX FEET UNDER dabei? Was denkt sich das Label dabei so eine Idee durchzuwinken? Und letztens: Welcher Künstler fühlt sich davon geehrt von SIX FEET UNDER gecovert zu werden? Letztere Frage vor allem mit Hinblick darauf, dass Covers ja auch immer eine Hommage an den ursprünglichen Künstler sein sollen.

Positiv bewerten muss man, dass sie sich Songs ausgesucht haben, die allesamt nicht unbedingt aus der ersten Reihe der Bands stammen. Einzige Ausnahme bildet hier PRONGS „Snap Your Fingers, Snap Your Neck“. Und damit hört es mit dem positiven auch schon wieder auf. Songs wie METALLICAS „The Frayed Ends Of Sanity“ oder VAN HALENS „On Fire” werden dermaßen geschändet, dass es wirklich weh tut. Das ist keine Hommage, eher eine Beleidigung. Einziger Lichtblick ist für mich das RAMONES-Cover „Psychotherapy“. Hier wird die rotzige Punk-Attitüde des Originals gut verarbeitet und verleiht dem Song einen netten Drive. Spielerisch kann man der Band keinen Vorwurf machen aber nach 15 Jahren sollten sie ihre Instrumente ja auch beherrschen. Der Vorwurf liegt definitiv bei den Vocals. Wo ist die Variabilität der Stimme von Chris Barnes? Ok, vorangegangener Satz wird bei vielen auf Unverständnis stoßen, war die Stimme von Barnes ja nie wirklich variabel, aber wo sind z.B. die kranken Pigscreams, die mich vor allem auf „True Carnage“ und „Bringer Of Blood“ so begeistert haben. Alles weg, an ihre Stelle tritt nun ein monotones, uninspiriertes und belangloses Gegrowle.

Ich frage mich langsam ob es bei SIX FEET UNDER Ignoranz oder Unvermögen ist, das sie dazu veranlasst sich seit 5 Alben nicht weiterzuentwickeln. Selbst mit dem Begriff kreativer Stillstand hat dargebotenes nichts mehr zu tun, es ist vielmehr sogar eine Rückentwicklung.
Es fällt wirklich nicht leicht solche Zeilen über eine Band zu schreiben, die mich mit ihren ersten Alben wirklich beeindruckt und zum Fan gemacht hat. Aber Veröffentlichungen wie die letzten beiden Alben der Graveyard Classics-Reihe sind wirklich eine Zumutung und ein trauriger Abgesang auf eine der größten Bands im Death Metal.
Es gibt viele Alben, die die Welt nicht braucht, aber dieses hätte ihr sogar erspart bleiben sollen.
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