Dioramic - Technicolor

Dioramic - Technicolor
Metal / Rock
erschienen am 22.01.2010 bei Lifeforce Records
dauert 49:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ghosts In The Machine
2. Black Screen Goodbye
3. The Antagonist
4. Eluding The Focus
5. Arms Of Poseidon
6. The Lone Gunman
7. Lost in Error
8. Lukewarm Remains
9. Doom
10. Roses & Echoes
11. Debris

Die Bloodchamber meint:

Ein Blick über den Tellerrand hat noch niemandem geschadet. DIORAMIC begnügen sich aber nicht nur mit einem bloßen Blick, sondern schauen mit dem Fernglas in die unergründlichen Weiten musikalischer Offenherzigkeit und wagen sogar den Sprung über die Klippe in das sagenhafte Land, in dem es keine Genreschubladen gibt.

Das Trio aus Kaiserslautern schwebt zwischen den musikalischen Welten, die man schemenhaft als Prog Rock, Core und Alternative erkennen kann. Eingängige Songstrukturen und schnell nachvollziehbare Kompositionen sucht man auf dem zweiten musikalischen Output der rockenden Freigeister vergeblich. Stattdessen regieren Abwechslung, Erfindungsreichtum und gewagte Stilmittel.

Ankerpunkte im charismatischen Sound-Labyrinth sind schön groovende oder Stakkato-artige Riffs und die zwischen Gebrüll und schrägem Clean-Gesang pendelnden Vocals von Sänger Arkadi, dessen Stimme nicht selten an MUSE erinnert. Beim Hören dieses kleinen musikalischen Wunderwerkes werden ebenso Erinnerungen an PROTEST THE HERO und so manche Postcore-Größe wach. Letzten Endes gibt es genauso wenig wie eine Schublade eine passende Band, mit der sich DIORAMIC vergleichen lassen.

Auch wenn am Anfang noch Berührungsängste auftreten und man sich an die kindlich anmutende Stimme von Arkadi erst gewöhnen muss, weiß man „Technicolor“ nach und nach als gelungene Abwechslung im musikalischen Einheitsbrei hunderter Albenveröffentlichungen zu schätzen. Das Endergebnis dieses Soundexperiments erscheint durch und durch stimmig, berührt und überrascht zu gleichen Teilen. Für alle, die sich gerne weit über den Tellerrand hängen, die richtige Einstiegsdroge.
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