Fuelblooded - Off The Face Of The Earth

Fuelblooded - Off The Face Of The Earth
Melodic Death Thrash Metal
erschienen am 05.02.2010 bei My Kingdom Music
dauert 48:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The End Starts Here
2. Discontinued Dormancy
3. When Passion Dies
4. Recipe For Demise
5. The Cult Of Ego
6. Off The Face Of The Earth
7. The Wrath Of A'ath
8. Pandemic Persecution
9. Demonized

Die Bloodchamber meint:

Manchmal ist es erstaunlich und auch bedauernswert, was für gelungene Promos leichten Staub angesetzt haben, bevor die Zeit und Gelegenheit für das Review gekommen sind. Umso bedauernswerter im Fall von FUELBLOODED, die seit Ende Mai quasi auf dem Standstreifen stehen, weil von den fünf Mitgliedern, die „Off The Face Of The Earth“ eingespielt haben, noch ganze zwei in der Band sind und nicht klar ist, wie und ob es weiter geht.

Modernen Melodic Death / Thrash mit Blick nach Schweden und Dänemark gibt es auf dem zweiten Album der Holländer zu finden, was nicht gerade eine Weltneuheit ist, aber versiert, interessant und mit Schwung vorgetragen wird. DARKANE oder mit Abstrichen CARNAL FORGE bieten sich als Inspirationsquellen oder Vergleichsobjekte an, die Wechsel im Gesang werden bei FUELBLOODED im Vergleich gerade zu ersteren aber noch weiter ausgebaut. Vom grobkörnigen Schmirgelpapier bis zum feinen Briefpapier werden alle Register gezogen, das auf die Balance zwischen roher Wut und sanfteren Melodien gerichtete Auge ist aber immer offen und aufmerksam, und der Klargesang ist, erst recht für eine Band dieses Genres, kraftvoll, natürlich und einfach gut.

Instrumental liegt das Hauptaugenmerk weniger auf dem oft rasenden Tempo oder schmissigen Riffs als auf Spannungsmomenten. Dazu können ein kurzes Luftholen durch komplettes Innehalten der ganzen Band („The End Starts Here“), die ungewöhnliche Positionierung von Soli („Discontinued Dormancy“), überraschend ausufernde Instrumentalpassagen („The Cult Of Ego“) oder einer der vielen kurzen Taktwechsel dienen. Besonders schick ist das einige Male aufgegriffene gegenseitige Beharken der beiden Gitarren, die eben noch gemeinsam mit dem wuchtig auf allen Zylindern laufenden Schlagzeug nach vorne geprescht sind, bevor sie sich im nächsten Moment mit Melodie, kurzem Geschredde („When Passion Dies“) oder anderen Einfällen um die Gunst des Hörers zu balgen.

Dank der größeren Vielfältigkeit - z.B. gibt es mit „Recipe For Demise“ auch mal was ohne nur nach vorne ausgerichtete Dynamik und Stimmung -, dem Vermeiden von Hektik trotz rasender Gitarren und schlicht toller, energiegeladener Musik sticht „Off The Face Of The Earth“ das letzte DARKANE Album deutlich aus.
Hoffentlich ist es nicht bereits das letzte Lebenszeichen von FUELBLOODED gewesen...
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