Nidhøgg - Siegeszug Der Götter

Nidhøgg - Siegeszug Der Götter
Viking Metal
erschienen am 12.09.2009 als Eigenproduktion
dauert 29:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Siegeszug der Götter
2. Till Death we Stand
3. Storm of Fimbul
4. Jomsvikingar
5. Der Tod des Baldur
6. Saga von Tyr

Die Bloodchamber meint:

NIDHØGG aus Barth sind in Meck-Pomm schon lange keine Unbekannten mehr. Zwar erst 2007 gegründet, aber ein Teil der Band war vorher unter dem Namen HEL‘S CRUSADE unterwegs. Wer denn regelmäßig „24 Stunden“ schaut, der wird die Band dann auch schon im TV gesehen haben, wie Sänger Heiko zeigt, dass er brüllen kann. Zumindest hat das ein bisserl davon abgelenkt, wie schön die Muddi vom AMOK VEDAR-Misanthropen zur Musik ihres Sprösslings bangt. Aber zurück zu NIDHØGG! Als Liveband haben sie sich jährlich auf dem Barther Metal Open Air einen (guten) Namen gemacht. Sänger Heiko ist Veranstalter dieses Festivals und lässt seine Band dort auch regelmäßig auftreten. Ob das nun von Vorteil ist, seine Band auf dem eigenen Festival zu pushen, mag jeder für sich entscheiden. Fakt ist, dass NIDHØGG dort immer abräumt und die Massen vor die Bühne zieht. Nicht ohne Grund.

Das Quintett nennt seinen Stil Baltic Viking Metal, was auch nachzuvollziehen ist. Die Jungs kommen von der Ostseeküste und orientieren sich lyrisch an die nordischen Mythen. Dazu gibt es musikalisch eine Mixtur aus Death und Pagan Metal, ohne Firlefanz wie Flöten etc.. Nun werden sich nach diesen Worten, viele an AMON AMARTH erinnert fühlen. Nun, so unrecht haben sie nicht. Ab und an luschern die Schweden doch schon bei NIDHØGG durch.

Der Titeltrack kommt im Midtempo daher und beginnt mit Klampfen, die eines Barden entstammen könnten. Doch dann zeigen die Vorpommeraner, was Baltic Viking Metal ist. Teils zweistimmige Gitarren, dazu abwechselndes Grunzen und Kreischen von Heiko, eine ruhige Passage mit akustischer Gitarre und Violine und der Siegeszug ist vollzogen. Aber nicht endgültig, denn mit “Till Death We Stand” kommt mein persönliches Highlight dieser CD. Ein astreiner Death Metal Track, der auch mal in den Highspeed-Bereich ausufert und somit Drummer Chriso auch mal ordentlich fordert. Fast oldschoolmäßig kommt dieser Song rüber. Heiko growlt hier besonders tief, um dann die Stimmung mit schwarzmetallischem Gekreische aufzulockern. “Jomsvikingar” ist ein kraftvoller Stampfer, der im Chorus einen Wikingerchor enthält und von deutschem Scream-Gesang begleitet wird. Wer über die nordischen Götter singt, der kommt natürlich nicht drum rum, über den hinterhältigen Loki zu singen: “Der Tod des Baldur” ist dann astreiner Viking-Metal. Passend zum Text, der auch hier in deutsch gehalten ist. Bei diesem Track kommen alle Instrumente richtig gut zur Geltung und der Bass wummert ganz ordentlich. Akustische Gitarren leiten die “Saga vom Tyr” ein, um dann mit einem, anfangs fast schon doomigen Stück den Ausklang zu finden. Leider schon nach nicht mal 30 Minuten.

Produziert wurde das Album im Rostocker Shredsound-Studio, wo Steffen saubere Arbeit abgeliefert hat, denn der Sound ist kräftig und stimmig zur Musik von NIDHØGG.
Auch muss erwähnt werden, dass NIDHØGG hier Texte behandeln, hinter denen sie voll und ganz stehen. Heiko tingelt von Wikingermarkt zu Wikingermarkt und stellt Wikingerkämpfe nach, zeigt, wie die Nordmänner damals gelebt haben und betreibt auch noch einen Met-Shop. Also absolut authentisch.

NIDHØGG wird man sich merken müssen, denn die Jungs haben Potential. Etwas mehr Eigenständigkeit und mehr Spiellänge, dann klappt es auch mit einer höheren Punktzahl. Dennoch ist „Siegeszug der Götter“ ein Album, das man ruhig mal antesten sollte.
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