Der arme Jesus bekommt es aber auch von allen Seiten. Dieses Mal haben ihn einige Österreicher ins FADENKREUZ genommen. Und in den fünf Jahren seit dem ersten Demo hat sich offenbar einiges an Wut aufgestaut, wenn man das brachiale „Stigmata“ als Maßstab heranzieht.

Meist mit der groben Kelle wird der Tod in großen Portionen in die Teller geschöpft, während das donnernde Schlagwerk tobt und die bluttriefenden, deutschsprachigen Texte mal geknurrt, mal gekreischt aus der Kehle gewütet werden. Besonders die treibenden und mit eingängigen Riffs ausgestatteten „Der Krieg“ & „Antichrist“ erweisen sich als kleine Straßenfeger, mit denen man problemlos kleinere Haine abholzen könnte, selbst wenn man ohne Vorlage kaum etwas von den Texten versteht, geschweige denn mitsingen kann.

Nach gut 20 Minuten ist man aus dem FADENKREUZ, könnte sich aber gleich wieder hineinstellen, denn hier greifen alle Rädchen prima ineinander und auch die Produktion passt. Beim nächsten Mal findet sich für das Schreiben der deutschen Texte, die etwas krude sehr explizite Bilder mit Leichtmatrosenpoesie vermengen, im Booklet sicher auch eine Tastatur mit Umlauten und ‚ß‘. Bis dahin überzeugt „Stigmata“ aber auch so, Daumen hoch!