Pensées Nocturnes - Grotesque

Pensées Nocturnes - Grotesque
Avantgarde Black Metal
erschienen am 26.03.2010 bei Ladlo Productions
dauert 53:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vulgum Pecus
2. Paria
3. Rahu
4. Eros
5. Monosis
6. Hel
7. Thokk
8. Suivant

Die Bloodchamber meint:

“Grotesque”; ein Albumtitel hätte nicht passender sein können. Ein Intro mit klassischer Instrumentierung lässt einen in die dunklen Gassen von Paris im 17. Jahrhundert geleiten. Dubiose Gestalten kommen entgegen, schwarzbemantelte Menschen mit Zylinder nehmen die Verfolgung auf. Die Bläser im Orchester werden ruhiger, um dann bombastisch zum Finale zu kommen. Das Ende? Es gibt Applaus und der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.

Blastbeats begleiten das Gejammer, die wütenden Schreie…, den Wahnsinn. Nein, denn wirklichen Gesang hört man hier nicht. Eher Schreie der Verzweiflung. Ab und an mal Gejammer eines Tenors und Gitarrenklänge, die zwischen Melodie und Riffgewittern wandelt. Das ist Avantgarde pur. Das ist PENSÈES NOCTURNES aus Frankreich. Die Ein-Mann-Band eines gewissen Vaehron, bei dem Genie und Wahnsinn zusammen dominieren.
Psychedelische Momente paaren sich mit Klassik, ein Piano bringt einen in das Tal der Trauer, um dann von heftigsten Lärmattacken malträtiert zu werden. An Melodie mangelt es “Grotesque” ebenso nicht. Die Balance aus Verzweiflung und aufmunternde Stimmung kommt während der gesamten Spielzeit gut zur Wirkung.

“Grotesque” ist schon etwas anstrengend. Sehr komplex gestaltet sich die Scheibe und daher ist sie nicht grad eingängig. Aber sie macht verdammt viel Spaß. “Eros”, zum Beispiel, beginnt mit akustischer Gitarre und trägt eine wunderschöne Melodie mit sich. Die Drums setzen ein und ein Gitarrensolo versetzt einen in dunkle Träume. Dann wirst du an die Wand gedrückt von so heftigen Gitarren, die von morbidem Geschreie begleitet werden. Zum Ende hin ertönt ein Orchester, das von Bläsern dominiert wird und bringt dich in die nächste dunkle Gasse.

Ich mag verrückte Musik und PENSÈES NOCTURNES ist definitiv purer Wahnsinn, der mitreißt. Vielleicht würde es noch besser klingen, wenn kein Drumcomputer zum Einsatz gekommen wäre. Aber auch dieser ist stark und passend programmiert, dass so was kaum ins Gewicht fällt.
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