Anoxia - A Lapdance For The Devil

Anoxia - A Lapdance For The Devil
Thrash Heavy Metal
erschienen am 30.04.2010 bei Mighty Music
dauert 45:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cold Violence
2. Lapdance For The Devil
3. Risky On The Rocks
4. Lonely Ride
5. Beyond The Line
6. The Tale Of Jimi And Janis
7. Flowers On My Grave
8. My Prison
9. The Expected
10. Hell Bent For Heaven

Die Bloodchamber meint:

Die einen Bands betrachten ihre Musik und alles, was daran hängt, bierernst, die anderen setzen auf ihrem Cover Busenlily in des Teufels Schoß, was der Schreiber des Promoschreibens in Posterform für würdige Gesellschaft von IRON MAIDEN, METALLICA und MANOWAR an den Wänden von Metalfans weltweit hält. Eine amüsante Idee, die zum Glück deutlich diskutabler ist als die flotte Heavy Metal (Gesang) trifft thrashige Riffs Kombination von ANOXIA.

Seit 14 Jahren bereits frönt der dänische vollständige Mangel an Sauerstoff (in der Biologie, analog zu dem gebräuchlicheren medizinischen Ausdruck Hypoxie) um Lars (Gesang und Gitarre) und Søren (Schlagzeug) Frederiksen in dieser und anderer Form dem Banddasein und was letztendlich mit „Lapdance For The Devil“ herausgekommen ist, kann sich hören lassen. Das Augenzwinkern des Covers wird erfrischend unbeschwert in die Musik umgesetzt, ohne dass Texte oder Musik jemals albern wären. Gnadenlos eingängige Gesangsmelodien speziell in den Refrains („Lapdance For The Devil“!, „Risky On The Rocks“) treffen auf in den Strophen eher bissiges, in den Refrains melodiedienlicheres, prima unterhaltendes Gitarrenspiel.

Die Fallhöhen von schunkelnder Feierseligkeit in die Untiefen rassigen Geschredders sind beachtlich, aber auch notwendig. Bleibt ein Lied zu sanft, wie „Lonely Ride“ bis etwa zur Mitte, kommt das Gefühl auf, dem Rattenfänger in die Falle gegangen zu sein. Man merkt, dass die Melodien zwar gut ausgeführt, doch längst nicht so findig, neuartig oder frisch sind, wie die Kombinationen sie erscheinen ließen. Dank Glück und - nach der langen aktiven Zeit wohl auch geübtem - Geschick können ANOXIA dieses Gefühl auf dem Niveau eines flüchtigen Eindrucks halten und rutschen auch nur einmal auf die andere, der Härte mächtiges Übergewicht bietende Seite („Flowers On My Grave“), die ebenfalls nicht so überzeugt wie die einigermaßen gleichmäßige Mischung. Dagegen findet das im ersten Moment ebenfalls recht harsch erscheinende „Hell Bent For Heaven“ durch den Refrain die richtige Balance und schwingt sich zum zweiten kleinen Hit nach dem Titeltrack auf.

Nicht weltbewegend, doch mit gutem Unterhaltungsfaktor. Kann man so machen.
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