'77 - 21st Century Rock

'77 - 21st Century Rock
Hard Rock
erschienen am 14.05.2010 bei Listenable Records
dauert 45:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gimme Rock'n'Roll
2. Hardworking Liar
3. Big Smoker Pig
4. Shak It Up
5. Wicked Girl
6. Your Game's Over
7. Less Talk (Let's Rock)
8. Let The Children Hear Rock'n'Roll
9. Double Tongue Woman
10. 21st Century Rock

Die Bloodchamber meint:

Auf der Weltreise der AC/DC Tribute führt die Reise heute ins sonnige Spanien, wo `77 die Chuzpe haben, ihr schwer an die großen, geradezu übermächtigen Australier angelehntes Album allen Ernstes „21st Century Rock“ zu nennen. Respekt, auf so eine Idee muss man erst mal kommen!

Im Gegensatz zu den Duracellhasen AIRBOURNE setzen `77 nicht auf ungezügelte Rock’n’Roll Power, sondern lassen die Musik ruhig durch die Hose atmen. Sie haben keine Hummeln im Hintern, sondern bauen im warmen Licht der Abendsonne und einem dazu passenden Soundgewand mit ruhiger, aber kraftvoller Hand das Lager auf, nach dem anstrengenden Tagwerk als übers Land cruisender Motorradfahrer ohne konkrete Richtung, weil der Weg das Ziel ist. Mit einem breiten, eine Spur unverschämten Grinsen im Gesicht lehnt man sich entspannt zurück und genießt das Leben. Es kann doch alles so schön sein, wenn das Tagwerk einzig und allein im Genießen der Dinge liegt, die man selbst auswählt und auf die man Lust hat.

Damit zielt der Name des Albums zwar ziemlich weit am Spirit der Musik vorbei, aber dafür trifft der Bandname umso besser. Rauchgeschwängerter und alkoholgetränkter Rock aus einer Zeit, als Rauchen noch das Image von Freiheit verströmte statt der Beschränkung der Freiheit anderer und die Verbindung von Alkohol & Lebensgefühl die Gedanken nicht schnurstracks zu kuriosen Hartz IV Gestalten im Unterschichtenfernsehen führte. Natürlich war damals nicht alles besser, was heute verklärt wird, aber Schweiß, der von Arbeit statt vom Fitnessstudio herrührt, ist doch zweifellos ehrlicher verdient.

Musik aus einer anderen Zeit, an der das Zeitgenössische vor allem die Klarheit der dennoch, wie erwähnt, warmen Produktion ist, und die trotz Bluesanklängen (u.a. „Let The Children Hear Rock’n’Roll“) zum Wohlfühlen einlädt. Alles ist erlaubt: Schelmisches Grinsen, lockeres Mitwippen, lässiges in die Gegend Gucken, ein bisschen Rocken („Wicked Girl“) und am Ende dann auch Rauchen und Saufen. Hier bin ich zu Hause, hier fühl ich mich wohl.
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