Spellblast - Battlecry

Spellblast - Battlecry
Power Metal / Folk
erschienen am 23.04.2010 als Eigenproduktion
dauert 44:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cold Wind Of Death
2. Drinkin' With The Gods
3. History Of A Siege - Heroes
4. Path On The Sea
5. Ragnarok (Dream Of The End)
6. Soldiers' Angels
7. Raid Day
8. History Of A Siege - Slaughter
9. Northern Star
10. Brave And Fierce
11. Command Charge
12. Battlecry

Die Bloodchamber meint:

Dass es in Italien nicht immer nur Zuckerbombast sein muss, wollen SPELLBLAST auf ihrem Zweitling "Warcry" beweisen. Das Teil ist 2010 erschienen und verbindet erdigen Heavy Metal mit folkigen Glanzlichtern, die sich vor allem durch die Integration einer (gerne auch harmonisch gedoppelten) Violine manifestieren. Im Zusammenspiel mit zurückhaltenden Keyboards und den immer wieder abgestoppten Rhythmen ergibt sich so ein Klangbild zwischen ELVENKING, etwas RHAPSODY OF FIRE und alten WAYLANDER, das für Stiefelverhältnisse angenehm unprätentiös zur Sache geht. Bisweilen ist man aufgrund der vergleichsweise urigen Kompositionen fast geneigt, das Ganze in Griechenland zu verorten (Stichwort AIRGED L'AMH), bevor einen die nächste Combo aus flutschender Bridge und melodischem Finish zurück auf katholischen Boden holt.
Dass SPELLBLAST trotz vereinzelter Nahkitsch-Erfahrungen auch für Oldschool-Fans von Interesse sein dürften, kann man zudem Sänger Jonathan Spagnuolo zu Gute halten: Der Mann beeindruckt mit einer nicht übermäßig hohen, dafür aber klaren und kraftvollen Stimme, die über die komplette Distanz von gut 45 Minuten vielleicht (folktypisch) etwas Abwechslung vermissen lässt, in Songs wie "Drinkin' With The Gods", "Battlecry" oder "Command Charge" jedoch ein paar schöne und vor allem unverbrauchte Melodien findet. Als Bonus konnte man für die zwei "History Of A Siege"-Titel noch RHAPSODY OF FIREs Fabio Lione ans Mikro bitten, der in Sachen Reinheit und Phrasierung aufs Beste mit Spagnuolo harmoniert. Die vokale Abteilung ist damit - neben Keyboard und Violine - eine der großen Stärken im Sound von SPELLBLAST und stellt dem nicht immer eigenständigen Riffing einen markanten Gegenpol zur Seite. Und genau das sichert "Battlecry" dann auch einen Platz im guten Mittelfeld.

SPELLBLAST ist hier zusammenfassend eine kurzweilige Scheibe gelungen, die zwischen Mid- und Uptempo reichlich Gelegenheit zum Fäuste raisen bietet. Die voluminöse Produktion findet eine perfekte Balance aus Druck und Detail, kompositorisch überwiegt das Licht den (in Form von Wiederholung) durchaus vorhandenen Schatten, und so kann man "Battlecry" zumindest für die Zielgruppe ausdrücklich empfehlen - selbst wenn der ein oder andere beim Thema italienischer Power Metal auf eine zwiespältige Konditionierung zurückblicken mag. Bleiben 7,5 Punkte und ein Verweis auf die zwei repräsentativen Songs der Myspace-Seite:

www.myspace.com/spellblast
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