Mandrake - Innocence Weakness

Mandrake - Innocence Weakness
Gothic Metal
erschienen am 21.05.2010 bei Greyfall
dauert 50:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prelude
2. A secret to reveal
3. Save us from ourselves
4. A serenade to the sea
5. Among the demons
6. Innocence
7. Autumn infinity
8. Coma
9. Indignation
10. Existence
11. Silhouette
12. Weakness

Die Bloodchamber meint:

Dass Ostfriesen nicht nur lustige kleine Kerle mit lustigem Akzent sind, sondern in ihrer partiellen Einöde durchaus auch eine melancholische Sehnsucht nach wem oder was auch immer entwickeln können, zeigen MANDRAKE bereits seit dem Ende der Neunziger. Doomiger Gothic Metal, basierend auf schleppenden Gitarrenriffs, dazu passende Growls und eine hervorstechende weibliche Hauptfigur sind ihr Markenzeichen, daran hat sich mehr oder weniger auch 2010 nichts geändert. „Innocence Weakness“ treibt auf einem aufgequollenen, ledrig-schwarzen Borkenstück am Ufer entlang, wimmernd und bettelnd, auf dass doch ein einsamer Spaziergänger das Treibgut endlich entdecken möge.

Leider gibt sich das gute Stücke aber keine echte Mühe mehr. Zwar hat Sängerin Birgit nach wie vor eine auch im Genre recht markante Stimme, die besonders durch ihre tiefe, angenehme Art überzeugt und MANDRAKE wohl seit Jahren am Leben hält. Der Rest der Truppe scheint aber irgendwie kurz vorm Einnicken zu sein bzw. sich keine echte Mühe mehr geben zu wollen. Da schwurbeln sich simpelste Riffs irgendwie durch die Gegend. Da versteht sich das Schlagzeug nur als Taktgeber statt als inspirative Quelle. Und die Growls hat man andernorts auch schon einmal intensiver erlebt. Generell sorgt aber auch ein sicherlich gewollt erdiger, aber andererseits auch irgendwie muffiger Sound für alles andere als erfrischende Erlebnisse. Von der einstigen Spritzigkeit der „The Balance Of Blue“-Scheibe ist hier nicht mehr viel vorhanden, höchstens vielleicht noch rudimentär in den etwas flotteren „Autumn Infinity“ und „Existence“.

Aber wenn mit „Prelude“, „Innocence“ und „Weakness“ gleich 3 Stücke die gleiche Akustik-Düdelei vorspielen, und ansonsten bis auf „Silhouette“ nur pure Beliebigkeit das Geschehen beherrscht, zeigt sich leider, dass die einst guten Ansätze keine befriedigenden Ergebnisse hervorbringen konnten. So gern man der Sängerin zuhören mag, das unaufregende Gesamtpaket verleitet nicht gerade zu Begeisterungssprüngen. Aufhorchende Elemente wie der Ausklang von „A Serenade To The Sea“, wo allein die Gitarren zu Wort kommen dürfen sind da viel zu selten, um den Karren noch aus dem Dreck zu holen, respektive den Kahn vorm Untergang zu bewahren.
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