Blood Revolt - Indoctrine

Blood Revolt - Indoctrine
Death Black Metal
erschienen am 16.07.2010 bei Metal Blade Records
dauert 42:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Salvation At The Barrel Of A Gun
2. Dead City Stare
3. Bite The Hand, Purge The Flesh
4. God’s Executioner, Praise Be
5. My Name In Blood Across The Sky
6. Indoctrine
7. Year Zero
8. The Martyrs Brigade

Die Bloodchamber meint:

Der Ire Alan Averill Nemtheanga hat sich mit seinem Hauptbetätigungsfeld PRIMORDIAL schon selbst ein Denkmal gesetzt. Kaum ein Fan findet schlechte Worte über diese einzigartige Band, über deren musikalischem Schaffen die im positivem Sinne spezielle Stimme von A.A. thront. Dieser hat nun mit zwei weiteren, vorrangig in der kanadischen Extrem-Metal-Szene bekannten, Musikern die Nebenspielwiese BLOOD REVOLT eröffnet, die nach kurzer Zeit bereits das Debüt "Indoctrine" vorlegt.

Wer nun erwartet, Folk-Epen im Stile PRIMORDIALs serviert zu bekommen, der irrt gewaltig. Die für das Soundgerüst zuständigen Kanadier legen auch die Marschrichtung der folgenden 45 Minuten fest, und die heißt: Gebolze. Man rüpelt sich durch insgesamt 8 Songs, die hauptsächlich in schnellen Death Metal-Gefilden anzusiedeln sind. Wer möchte, findet auch nach einigem Suchen diverse Versatzstücke aus Doom- und Black-Metal. Die Riffs tönen arg schräg aus den Boxen und die Blastbeats sind mehr Mittel als Zweck. Auch hier ist wohl das markanteste Merkmal der Gesang von A.A., wobei dieser so gar nicht zu dem harschen und derben Geschrotte passen will. Für sich genommen bieten alle Beteiligte eine einwandfreie technische Leistung ab, im Gesamtkontext wirkt dies jedoch sehr lückenhaft, unstrukturiert und überfordernd. Man wird von dem Gefühl beschlichen, dass die Musiker in ihren Proberäumen ihre Spuren zusammengetrümmert und diese dann in einen Topf geschmissen haben, ohne sich mit ihren Kollegen abgesprochen zu haben. Mit der Dauer eröffnen sich mehr und mehr die verschiedenen Ebenen von "Indoctrine". Man legt vermehrt kleine und feine Details offen, es verliert dabei aber nichts von seiner irrealen, abstrakten und provokanten Attitüde. Nur selten schimmern kleine Lichtblicke durch die Düsternis, die dann aber im Eiltempo danieder gewalzt werden. Ein Durchhören am Stück ist nur schwer möglich, zu abstoßend ist trotz allem das konfuse Gesamtbild.

"Indoctrine" wirkt roh, zerfahren und verstörend, was wohl auch im Sinne von BLOOD REVOLT ist, die ein komplexes, abstoßendes und vor allem gnadenloses Werk erschaffen wollten. Dies ist ihnen auch durchaus gelungen, mit der Gewissheit, dass sich 95% der Metalgemeinde verwirrt abwenden wenden. Auch ich zähle mich zu diesem Großteil, das hier Gehörte klingt einfach zu fremd und kalt und lässt mich nach dem Hören gestresst und aufgekratzt zurück. Diese Art von Musik ist definitiv Geschmackssache, wer sich an extremen Klängen labt, der kann bedenkenlos zugreifen, alle anderen werden sich an diese Biest die Zähne ausbeißen. Respekt für den Mut einer solchen unsympathischen Veröffentlichung haben sich BLOOD REVOLT auf jeden Fall verdient.
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