King Of Asgard - Fi'mbulvintr

King Of Asgard - Fi'mbulvintr
Viking Metal
erschienen am 13.08.2010 bei Metal Blade Records
dauert 52:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Einhärjar
3. Vämods Tale
4. The Last Journey
5. Never Will You Know Of Flesh Again
6. Wrath Of The Gods
7. Snake Tongue
8. Brethren Of The North
9. Day Of Sorrow
10. Lingering A Sacred Ground
11. Heroes' Brigade
12. Strike Of The Hammer
13. Fi'mbulvintr (Outro)

Die Bloodchamber meint:

Zurück zu den Wurzeln bedeutet im Fall von KING OF ASGARD einerseits eine Rückbesinnung auf die ehemalige Band von Sänger Karl & Drummer Karsten, MITHOTYN, greift aber andererseits auch Entwicklungen auf, die es seit dem Ende MITHOTYNs vor mehr als zehn Jahren im wikingerlastigen Metal gegeben hat.

Wie übervoll mit Ideen die Köpfe der beiden alten Bekannten gewesen sein müssen, kann man wohl daran ablesen, dass vom Einstieg des dritten Manns, Jonas Albrektsson am Bass (u.a. THY PRIMORDIAL), bis zum Einspielen von „Fi’mbulvintr“ nur wenige Monate vergingen. Eingerahmt von dem Spannung aufbauenden Intro mit einem „Einhärjar“-Schrei am Ende zur Überleitung ins erste Lied und dem majestätisch-erhabenen Outro-Titeltrack sind elf Lieder, die Einflüsse von BATHORY bis AMON AMARTH zu einem deftigen eigenen Gebräu verarbeiten. Besonders gelungen ist dabei die Vielseitigkeit von KING OF ASGARD, selbst wenn diese nicht immer großartig in die Grundstruktur oder das Härtelevel eingreift. In der, von der satten, differenzierten Produktion verstärkten, dichten Atmosphäre findet man (an-)klagende, raue Urschreie („Einhärjar“), Epik, die vom Hammer auf den Kopf abgelöst wird („Vämods Tale“) und umgekehrt (natürlich „Strike Of The Hammer“), Tempoverschleifung, ohne bei der Wucht nachzulassen („Lingering A Sacred Ground“) oder auch eine sanft eingeleitete Lagerfeuererzählung, die in waffenklirrendes Gemetzel mündet, bevor sie in heroischer Pose endet („The Last Journey“).

Obwohl der mitreißende Schwung einiger Riffs ein paar Mal deutlich an AMON AMARTH erinnert, hinkt der Vergleich zu KING OF ASGARD. „Fi’mbulvintr“ präsentiert folkigere Anklänge ebenso wie es in wesentlich düsterere Abgründe führt – z.B. bei „Never Will You Know Of The Flesh Again“ & „Wrath Of The Gods“, mit fast schon in den Black Metal lugendem Gitarrenfeuer aus der Eishölle. Außerdem ist der grollende Gesang viel freier von der Musik. Er richtet sich weniger nach ihr, sondern wird von Frontmann Karl oft fast schon wie ein viertes Instrument eingesetzt, was sich nach kurzer Eingewöhnungszeit sehr gut macht. Sehr viel weniger gelungen ist der schräge Zusammenklang des Versuchs eines klaren Refrains in „Brethren Of The North“, und ein paar der Lieder klingen zwar im Gesamtzusammenhang des Albums noch in Ordnung, fallen einzeln angespielt aber doch eher in die Kategorie „unauffällig“ („Day Of Sorrow“, „Snake Tongue“ & „Heroes‘ Brigade“).

Es bleibt also noch Luft nach oben, gut gelungen ist „Fi’mbulvintr“ dennoch. Die Größe der Duftmarke von KING OF ASGARD wird auch daran hängen, wie gut die Atmosphäre und Eigenheiten der Platte live umgesetzt werden können.
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