Made Of Hate - Pathogen

Made Of Hate - Pathogen
Modern Metal
erschienen am 27.08.2010 bei AFM Records
dauert 37:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Friend
2. Russian Roulette
3. You, Departed
4. I Can't Believe
5. Lock'n'Load
6. Pathogen
7. False Flag
8. Questions

Die Bloodchamber meint:

Die Geschichte dieser jungen Polen wirkt bisher ein wenig unentschlossen. 2005 veröffentlichte man ein Debüt als ARCHEON, dann wurde der Bassist getauscht und der Keyboarder gleich ganz gestrichen. Es folgte die Umbenennung und 2008 das MADE OF HATE Erstwerk „Bullet In Your Head“. Zwei Jahre später gitarristet der ursprüngliche Sänger und singt nur noch ein wenig im Hintergrund, während der Rhythmusgitarrist ans Mikrofon gewandert ist. Recht viel Bewegung in wenigen Jahren also, wenn man bedenkt, dass die Musiker die gleichen geblieben sind.

„Pathogen“ ist das Ergebnis, dass die Band auf eine stabile Fanbase heben soll. Das dürfte allerdings schwierig werden mit diesem Werk, dem es an Originalität, Ausstrahlung und Hits fehlt. Die Mischung aus modernen, thrashigen Passagen, die leicht an eingebremste SANCTITY erinnern, und allem, was sonst gerade heiß und fettig auf den Tisch kommt, fließt meist unauffällig aus den Boxen schnurstracks durch die Ohren durch und zerläuft dann wirkungslos an der Wand. Die gute Gitarrenarbeit kann den hier dargebotenen Fast Food Metal – genießbar, aber nach wenigen Minuten ist man wieder hungrig und erinnert sich nicht mehr an die letzte Mahlzeit – nicht aus dem Sumpf der Belanglosigkeit ziehen. Das geht soweit, dass man einzelne Melodiestücke, die haften bleiben, im Kopf eher mit anderen Bands in Verbindung bringt.

Zugegeben, „Lock’n’Load“ ist mit seinem schunkeligen Einstieg und der netten Melodie instrumental ganz gut geraten, wird aber von dem profanen und über die kompletten 37 Minuten fast völlig ausdruckslosen Gesang, der paradoxerweise gleichzeitig bemüht und leidenschaftslos wirkt, auf den Boden der Durchschnittlichkeit zurückgeholt. Ganz selten bleibt etwas Stimmliches hängen, wie am Anfang des Titeltracks, und dabei muss es nicht immer der Hauptmikrofonbearbeiter sein, den man wahrnimmt („I Can’t Believe“).

Selbst Duftmarke wäre ein zu bedeutungsschwangeres Wort für das von MADE OF HATE veranstaltete Tischfeuerwerk der Banalitäten. Immerhin nervt „Pathogen“ nicht, das war’s aber eigentlich auch schon.
Aus Hass entsteht eben selten etwas Gutes… Wobei, wenn man den Hass aus dem Bandnamen in der Musik hören könnte, wäre das schon ein Fortschritt.
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