Folk ist ja immer so eine Sache. Wo fängt er an, wo endet er. Welche Machart ist überhaupt Folk zu nennen? Muss Folk immer nur reinrassig sein oder dürfen da tatsächlich Elemente aus Metal, Rock und Pop verwurstet werden. Eine wirkliche einhellige Meinung wird man da kaum finden. Was nun YANA MANGI angeht, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass hier der Folk kaum ursprünglicher sein kann.

Die Dame aus dem Norden Schwedens ist dem Volksstamm der Samen zugehörig und das ist auch in jeder Minute spürbar. ''Earth Shadow'' gibt die Landschaft und die Lebensweise musikalisch preis und verbreitet eine lockere entspannte Stimmung. Eigentlich ist das Album schon zu relaxed. Locker seichte Melodien, die zu keinem Zeitpunkt weh tun, breiten sich aus und kleben durch ihre banale Strömung so ziemlich alles im Raum zu. Diabetiker fallen schon nach dem ersten Song ins Koma. Zu diesem Ganzen gesellt sich dann auch noch eine Art Sing-Sang, der Jojk genannt wird und sich durch ein textloses Lalala auszeichnet. Ganz egal, ob das nun zu den ältesten aller musikalischen Kulturen in Europa zählt, in dieser Mischung ist das einfach nur stumpf und auf Dauer langweilig. Reicht gerade mal für einen Durchlauf.

Auch wenn YANA MANGI eine echt tolle Stimme hat und die Produktion alles andere als schlecht ist, so möchte ich ''Earth Shadow'' nur Alleshörern empfehlen. Wenn man eine neue Lounge Musik für das betören seiner Angebeteten sucht, könnte das auch noch funktionieren. Aber sonst? Der klassische Metalkonsument braucht hier gar nicht reinhören. Rock ist hier eh so gut wie gar nicht zu finden und der mitteleuropäische Pop Hörer ist mit den alten Werken von Sting besser bedient.