Pertness - From The Beginning To The End

Pertness - From The Beginning To The End
Heavy Metal
erschienen am 01.04.2010 bei Karthago Records
dauert 48:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. From The Beginning
2. Invisible Chains
3. Foggy Dew
4. Blood Rain
5. My Prophecy
6. Another Innocent Victim
7. The Legacy
8. Decline
9. Walk Alone
10. Remember Their Faces
11. The End

Die Bloodchamber meint:

Ein schönes Cover mit einigen Interpretationsmöglichkeiten haben die Schweizer PERTNESS bei ihrem neuen Album “From The Beginning To The End” aufgefahren. In der 16jährigen Geschichte ist es erst das zweite Full Length Werk, nachdem sich die Arbeiten am Vorgänger „Seven Times Eternity“ aufgrund von diversen Angelegenheiten des realen Lebens ganze zehn Jahre hinzogen. Schön, dass es diesmal in sehr viel überschaubarer Zeit geklappt hat.

Kraftvoll, doch nicht kraftmeiernd beginnt der Power Metal des Quartetts, bevor er sich bei „Invisible Chains“ mit Hilfe von traditionellen Anklängen im Gitarrensound in heroische Gefilde mit minimalem Folk Appeal begibt, die im Cover des alten irischen, gar nicht so trinkfreudig-fröhlichen Gassenhauers „Foggy Dew“ naturgemäß ausgebaut werden. Bevor der Folkeindruck zu stark werden kann, verleihen die Gitarren den nächsten Liedern einen leichten Anstrich von salziger Seeluft, ganz ohne alberne Piratenmaskerade. Das funktioniert mal passabel („Blood Rain“) und auch dank kleiner Galoppeinlagen mal sehr gut („My Prophecy“, das zudem mit ein paar interessanten LEGION OF THE DAMNED Sekunden beginnt). Es ist aber, um nicht um den heißen Brei herumzureden, für meinen Geschmack ein ganz dünner Grat, auf den sich PERTNESS, die übersetzte Keckheit, da begeben, zumal diese Liedgestaltung überhaupt nicht dabei hilft, den dunklen Gesang von dem unterschwelligen Beigeschmack einer gewissen Aufgesetztheit für den heroischen Effekt zu befreien, die seeräuberesker wirkt als sämtliche Gitarrenklänge.

Je freier PERTNESS aufspielen, was vor allem in den härteren und schnelleren Ecken der Fall ist, desto verträglicher fügt sich alles zusammen. „Decline“ oder „Walk Alone“ illustrieren die gespaltenen Eindrücke beispielhaft, ein steter Wechsel von Mitgerissensein und einseitig hochgezogener Augenbraue ist die Konsequenz. Das hängt dabei fast ausschließlich mit dem Gesang zusammen, denn die Musik könnte zwar noch den einen oder anderen Hook vertragen, ist ansonsten aber einwandfrei, wie man unter anderem in den langen instrumentalen Passagen von „Remember Their Faces“ hören kann.

Es ist natürlich ein wenig unfair einer Band gegenüber, so viel allein am Gesang festzumachen, aber wer hat nicht schon mal ein Album beiseitegelegt, weil er damit nicht zurecht kam? Bei PERTNESS kann ich am Ende nur den Rat geben, dass Freunde von dynamischem melodischen Power Metal sich selbst einen Eindruck machen sollen. Dann wird der eine oder andere in der Abrechnung garantiert noch einen Punkt mehr finden.
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