Salem [GB] - In The Beginning...

Salem [GB] - In The Beginning...
Heavy Metal
erschienen am 25.06.2010 bei Pure Steel Records
dauert 84:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Keeper Of The Keys: Introduction
2. Hangmans Noose
3. Cold As Steel
4. Fool's Gold
5. Coming For You
6. Make The Grade
7. The Keeper Of The Keys Trilogy: Part I - The Keeper, Part II - The Revenge, Part III - The King
8. Reach For Eternity
9. Make The Grade
10. Save The Night
11. Rock Fever
12. Fool's Gold
13. Cold As Steel
14. Coming For You
15. Other Side Of Hell
16. Fighting For The Cause
17. Run For Your Life

Die Bloodchamber meint:

Auf ganze drei Demos und eine Single haben es die britischen SALEM im ersten Teil ihrer Karriere von 1980 bis 1983 gebracht, bevor sie sich in diesem Jahr, vorerst für einen Auftritt, wieder zusammengeschlossen haben. Mit weiteren Aktivitäten der mittlerweile älteren Herren im kommenden Jahr darf aber wohl gerechnet werden.

Um einen umfassenden Eindruck von SALEM zu bekommen, bietet sich diese soundtechnisch zurückhaltend, aber hörbar aufbereitete Zusammenstellung von Tracks aller damaligen Veröffentlichungen an. Der NWOBHM der Band klingt knarzig, etwas kauzig und nicht nur wegen des sympathisch staubigen Klangs deutlich vom härteren Rock der 70er inspiriert. Soli werden in Seelenruhe exerziert („Fool’s Gold“) und ein leichter Halleffekt erhöht den beschwörenden Faktor des eher ruhigen, entspannten Gesangs, was zusammengenommen die Atmosphäre von „In The Beginning…“ sehr zurückgelehnt wirken lässt. Dementsprechend lädt selbst ein beschwingterer Titel wie „Hangman’s Noose“ eher zum Tanzen im nicht-metallischen Sinn als zum Bangen ein.

Das ist soweit ganz nett und dürfte die Jüngeren unter uns hier und da durchaus ein wenig an eine Spur normaler agierende SLOUGH FEG erinnern, doch auf die Dauer vermisst man trotz der faszinierenden Melodieverliebtheit der fein aufspielenden Gitarren ein bisschen den Drive, den „Coming For You“ und das überdrehte, bestens unterhaltende „Save The Night“ an den Tag legen. Eindeutig ausgenommen von jeder Kritik ist das dreiteilige „Keeper Of The Keys“ Epos am Ende der ersten CD, das so unterhaltsam und cool ist, dass es selbst mich davon überzeugt, wie toll schier endlos ausgewalzte Epik sein kann.

Da es bisher im Metal kein Äquivalent zum positiv gemeinten Ausdruck Schweinerock gibt, muss ich ihn für SALEM erfinden, denn wenig könnte die spürbare Leidenschaft für die eigenen Ideen bei gleichzeitiger porentiefer Lässigkeit, mit der der verstaubte Roadcowboy die Kneipe betritt und sofort der unbestrittene Herr im Haus ist, besser auf den Punkt bringen als der Begriff Schweine-NWOBHM. Im besten Sinne.
-