Irminsul - Irminsul

Irminsul - Irminsul
Folk Metal
erschienen am 27.03.2009 bei Purity Through Fire
dauert 40:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gryning
2. Urberg
3. Vinterskald
4. Mdvinterblot
5. Frostfödd
6. Vigridslätt
7. Vakaren
8. Häxhammaren
9. Svikaren

Die Bloodchamber meint:

Es scheint in der metallenen Szene beliebt zu werden, nach ein paar Demos ein Album herauszubringen, das bis auf zwei, drei neue Lieder bloß aus den vorhergehenden Demos besteht. So taten dies vor Kurzem z.B. die norwegischen Vertreter des melodischen Schwarzmetalls ISTAPP, mit ihrem Debütalbum ziehen die schwedischen Folk Metaller von IRMINSUL nun mit. Auf deren selbstbetiteltem Debüt sind sechs der neun Lieder von den beiden Demos der Band.

Doch auch ohne dass man die beiden Vorgänger kennt, gibt es hier nicht viel Neues. IRMINSUL spielen traditionsbewusst schwedischen Folk Metal, der sich zwar durchgängig in härteren Gefilden aufhält, aber ebenso gerne wie auf E-Gitarren auf Violinen, Keyboards und Chöre zurückgreift. Man braucht hier aber nicht großartig nach allseits bekannter Party-Musik zu suchen. Vielmehr klingt die Musik der Skandinavier zumeist, als würde sie eine Geschichte erzählen wollen. Dementsprechend sind die Lieder auf jenem Album im Großen und Ganzen ruhiger als man es von typischen Vertretern dieser Musikrichtung wie FINNTROLL oder KORPIKLAANI kennt, auch wenn „Vigridslätt“ gerade FINNTROLL-typische Elemente aufweist. Rein musikalisch gesehen scheint man sich an Erstgenannten jedenfalls dennoch hier und da zu bedienen, auch erinnert mich die CD bisweilen sehr an die akustische „Urminnes Hävd“ von MÅNEGARM. Durch die dennoch eher ruhige und zumeist relativ fröhlich gehaltene Musik fühlt man sich häufig, als käme man nach einer langen Reise zu Hause an und setzte sich in seinen Sessel. Als Untermalung des Abspanns eines Fantasyfilms würde die Musik von IRMINSUL ebenfalls gut taugen. Die überwiegend beinahe schon kitschig gut gelaunte Musik kann zwar grundsätzlich überzeugen, nach einer Zeit oder bei falscher Stimmung kann sie einem allerdings auch tierisch auf die Nerven gehen. Stücke wie „Midvinterblot“ oder „Häxhammaren“ wirken streckenweise nämlich einfach nur weichgespült. Andererseits gibt es hier aber auch wunderschöne, verträumte Lieder mit gut platzierten Chören und Violinen zu hören wie beispielsweise „Vakaren“. Mal kann das Ganze ja schön und gut sein, grundlegend benötigt man für die Musik der Schweden aber eine eher gute Laune oder alternativ eine Gruppe von Leuten, mit denen man im Wald um ein knisterndes Lagerfeuer sitzend gemütlich Bier und Met trinkt und im Kreise tanzend Bäume pflanzt, oder was auch immer man auf konspirativen Veranstaltungen anonymer Waldschratheiden so macht.

Im Großen und Ganzen ist dieses Debüt ein gelungener Einstand in diese Musikecke, meinem Empfinden nach könnten IRMINSUL aber daran arbeiten, etwas weniger Gedudel und Kitsch in ihrer Musik zu verarbeiten. Der Ton der Scheibe geht jedenfalls schon mal in Ordnung, er ist angemessen und passt gut zur Musik. Einen Labelvertrag und damit einen Förderer haben sie ja schon, nun müssen die Schweden nur noch in Form geschliffen werden.
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