Tomydeepestego - Chronophage

Tomydeepestego - Chronophage
Instrumental Metal / Progressive Rock
erschienen am 20.11.2009 bei Subsound Records
dauert 47:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dr. Disagius
2. Cicades
3. Controversy (Act I, Inferno)
4. J.H.I.
5. El hombre loco (Desde generaciones)
6. Crepuscolo (Act II, Purgatorio)
7. Milla
8. Libero arbitrio (Act, III Paradiso)

Die Bloodchamber meint:

Mit TOMYDEEPESTEGO landen 4 Italiener auf meinem Plattenteller, die mir dort vorher noch nicht begegnet sind. Sie weichen zum Glück vom musikalischen Italo-Klischee ab, das in diesem Land nur kitschige Power-Metal-Combos durch die Gegend tingeln, die alleine durch den Gesang sämtliche Drachen und Jungfrauen vergraulen. Mit "Chronophage" legen TOMYDEEPESTEGO ihr zweites Werk vor, das auf sämtliche Gesangspassagen verzichtet und sich dem instrumentalen Post-Rock / - Metal verschrieben hat.

"Dr. Disagius" ist auch gleich ein Einstand nach Maß, zeigt die Römer von ihrer rockigsten Seite, und weiß durch seine ruppige Dynamik vom Stand weg zu überzeugen. Ohne sound-technische Spielereien, man bedient sich nur der Gitarre, dem Bass und dem Schlagzeug, komponieren TOMYDEEPESTEGO knackige Songs, die sämtliche Stimmungslagen durchlaufen, die man von Genre-Größen wie etwa RED SPARROWES und GOD IS AN ASTRONAUT gewohnt ist. TOMYDEEPESTEGO gehen dabei aber wesentlich leichtfüßiger zu Werke und klingen nicht düster und beklemmend, wie man es eigentlich von Post-Sounds erwartet. In ihren harschesten Momenten klingen TOMYDEEPESTEGO sogar wie die vergleichsweise harten RUSSIAN CIRCLES. Nach dem wirklich starken Beginn kehrt jedoch etwas Ernüchterung im Hause "Chronophage" ein, den alle acht Songs klingen etwas gleichförmig, man kopiert sich quasi selbst und weiß dem selbst auferlegtem Spektrum nur wenige Überraschungen hinzuzufügen.

Das "Chronophage" dennoch eine Investition wert ist, liegt an dem gehobenen Qualitätslevel der Songs, die trotz einer hohen Ähnlichkeit für sich stehen und überzeugen können. Zudem legen TOMYDEEPESTEGO großen Wert auf tolle Melodien und Harmonien, auch wenn man keine ausgewiesenen Soli auf "Chronophage" finden kann. Des weiteren klingen die Italiener trotz der härteren Ausrichtung angenehm locker und befreit, überladen ihren Sound nicht und lassen ihn frei atmen. Man kann an diesem Punkt natürlich wieder über den Sinn und Unsinn von rein instrumentalen Alben diskutieren, sollte sich stattdessen aber von TOMYDEEPESTEGO und "Chronophage" überzeugen lassen, da sie damit durchaus eines der besseren Alben dieses Genres veröffentlicht haben.
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