Ichor - Benthic Horizon

Ichor - Benthic Horizon
Death Metal
erschienen am 22.10.2010 bei Bastardized Recordings
dauert 38:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Gorgon
2. Barotrauma
3. Conquest Of Darkness
4. The Wreckage
5. Amongst The Swarn
6. More Victims
7. The Depth Within
8. The Deepest Blue Is Black
9. Possessor Of Soil

Die Bloodchamber meint:

Es ist manchmal schon verwunderlich, wie sehr die stilistische Schere im eigentlichen "Unter"-Genre Death Metal aufgehen kann. Gestern noch reviewte ich an dieser Stelle die Old School Kapelle STENCH, heute schon befindet sich mit ICHOR ein deutsches Quintett auf dem Seziertisch, das den kompletten Gegenentwurf dazu bildet. Die Trierer, deren Name grob übersetzt "Blut der Götter" bedeuted, legen mit "Benthic Horizon" nun ihr zweites Album vor.

Die einleitenden Töne von "The Gorgon" mögen dem Hörer noch eine entspannte Tauchfahrt vorgaukeln, der Albumtitel kann etwa mit "Horizont des Meeresbodens" übersetzt werden, bevor man mit brutalen Faustschlägen in die Realität zurück geholt wird. Getreu dem Motto des modernen Death Metal, wahlweise mit einer "-core"-Ergänzung, wird hier gelärmt, was das Zeug hält: Schneller, höher, brutaler. Mit den Zutaten höllisch schnelles Schlagzeug, hektisch-furiose Gitarren und brutalem Gesang brauen ICHOR ein richtig fieses Süppchen. Man hat gar keine Zeit, Gefangene zu nehmen, denn in irrwitzigem Tempo malmt der Fünfer alles nieder, was nicht bei 1 auf dem Baum ist. So weit, so gut. Das kennt man ja von Kollegen im Geiste wie etwa JOB FOR A COWBOY, CARNIFEX und anderen. Mit diesen Bands teilt ICHOR die Achillesverse des modernen Death Metals, dass vor lauter Geschwindigkeit und Brutalität die Abwechslung vergessen wird, die technischen Fertigkeiten lässt man meines Erachtens ungenutzt verpuffen. Gerade im Gitarrenbereich ist man exzellent besetzt, da sollte man den beiden Herren etwas mehr Raum zur Entfaltung zubilligen. Wieder einmal ist es mit "The Deepest Blue Is Black" die gediegenste Nummer, die mir von "Benthic Horizon" am stärksten im Gedächtnis bleiben wird. Man groovt und musiziert im Midtempo, so dass Raum für Details und Atmosphäre ist. Der Rest rauscht zwar intensiv, aber doch relativ abwechslungslos am Hörer vorbei.

Für Genre-Fans ist ICHOR mit "Benthic Horizon" sicherlich ein Leckerbissen gelungen, der alle Trademarks vereint und für ordentlich Dampf im Pit sorgen wird. Mir ist das, qualitativ hochwertig vorgetragene, Geschrote etwas zu eintönig, so das es mich nicht auf Dauer begeistern wird.
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