Motörhead - The Wörld Is Yours

Motörhead - The Wörld Is Yours
Rock'n'Roll
erschienen am 10.12.2010 bei Motörhead Music
dauert 39:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Born To Lose
2. I Know How To Die
3. Get Back In Line
4. Devil's In My Head
5. Rock'n'Roll Music
6. Waiting For The Snake
7. Brotherhood Of Man
8. Outlaw
9. I Know What You Need
10. Bye Bye Bitch Bye Bye

Die Bloodchamber meint:

Gerade zu dieser Jahreszeit scheint sich alles in schöner Regelmäßigkeit zu wiederholen. „Groundhog Day“, „Dinner For One“, „Weihnachten bei Hoppenstedts“ oder der unvermeidliche Chevy Chase Marathon – lieb gewonnene Tradition zwar, aber halt doch immer gleich. Aber was soll’s, man schaut trotzdem rein. War halt schon immer so.

So ähnlich verhält es sich – bombige Überleitung – letztendlich auch mit MOTÖRHEAD, die mit „The Wörld Is Yours“ mal wieder ein neues Album am Start haben. Die anscheinend unzerstörbaren Rock’n’Roll Überväter um Warzenkönig Lemmy liefern nun bereits seit Jahrzehnten ähnliche klingende, qualitativ aber nie besonders abfallende Platten ab, bei denen man bereits weiß, was einen erwartet, BEVOR man sie gehört hat. Das ist an sich auch nicht weiter schlimm, denn progressives Geknüppel will man von den Jungs ja sowieso nicht hören. Die immer neue Variation des Altbekannten funktioniert schließlich seit Jahren, auch wenn man festhalten muss, dass der letzte Ausreißer nach oben „Inferno“ (2004) war. Seitdem plätschern die Platten so ein wenig vor sich hin, und auch die neue CD bildet dabei leider keine Ausnahme. Zwar klingen MOTÖRHEAD immer noch räudig genug und können nach wie vor eingängige Songs schreiben, allerdings vermisst man mehr denn je die Abwechslung.
Auf „The Wörld Is Yours“ wird nämlich leider nur sehr wenig die Geschwindigkeit variiert, fast alle Songs spielen sich im Mid Tempo ab und tönen recht ähnlich (ja, selbst für MOTÖRHEAD Verhältnisse). Eingerahmt von den etwas schnelleren Tracks „Born To Lose“ und „Bye Bye Bitch Bye Bye“ und nur unterbrochen von der „Orgasmatron“-artigen Walze „Brotherhood Of Man“ wirken die restlichen Tracks ziemlich gleichförmig und unspektakulär – obwohl sie natürlich dennoch ganz gut ins Ohr gehen. Es fehlt halt bloß irgendwo der letzte Kick, den man spätestens beim Vorgänger „Motörizer“ schon etwas vermisste.

Der typische MOTÖRHEAD Maniac wird sicherlich auch an diesem Album Gefallen finden, aber mehr denn je hat man den Eindruck, dass die Luft bei den älteren Herren (Lemmy wird übrigens an Heiligabend 65) – zumindest im Studio – ein wenig raus ist.
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