Various Artists - Thuringian Supremacy Vol.1

Various Artists - Thuringian Supremacy Vol.1
Black Metal
erschienen am 23.09.2010 bei Monokulturell Productions
dauert 40:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. GOATFUNERAL - Black Earth
2. GOATFUNERAL - My Woods - Their Graves
3. DIES FYCK - Mastred By Doom
4. DIES FYCK - The Return To Venus Mountain
5. OCCVLTA - Black Wind Desecration Horde
6. OCCVLTA - With Was Dead
7. PANZERKREUTZ - Panzershreck (The Art Of War)
8. PANZERKREUTZ - Panzerkreutz (Definition)

Die Bloodchamber meint:

Wenn eine Scheibe den Titel “Thuringian Supremacy” trägt, dann ist es klar, dass dort bestimmt keine Bands aus Niedersachsen oder Hamburg vertreten sind. Ebenso dürfte klar sein, dass hier nicht dem HipHip gehuldigt wird, sondern dem Black Metal. Hier im Stil der alten Schule. Primitiv und puristisch.
Vier Bands geben jeweils zwei Songs zum Besten und ich muss sagen, jede einzelne Band hat da so ihren Charme.

Den Anfang machen GOATFUNERAL. Das Duo (plus zwei Session-Musikern) setzt auf Elemente des Oldschool-Black Metal, hat aber mit dem zweiten Track “My Woods - Their Graves” einen sehr langsamen und atmosphärischen Song am Start. Ein starkes Stück Schwarzmetall, das teilweise so richtig groovt. Beginnen tun sie allerdings mit “Black Earth”, das mit einem beklemmenden Intro einleitet und somit stimmig zum Black Metal der Band überleitet. Auf Hochgeschwindigkeit verichten GOATFUNERAL vollständig und das kommt so richtig gut. Es gibt zwar mal schnellere Passagen, aber selbst bei diesen kommen alle Instrumente sehr gut zur Geltung. Die Gitarrenarbeit ist hier besonders interessant gestaltet und wenn Sänger Von Blutsteyn bei seinem Krächsen das ‘R’ rollt, dann kommt das mal so richtig gut.
GOATFUNERAL sind eine sehr interessante Band, die neugierig auf mehr macht.

DIES FYCK haben bereits eine Split mit den Vorgängern GOATFUNERAL herausgebracht und sind auf dieser Compilation die langsamste Band. Doom/Black Metal ist angesagt. Die Produktion passend und nicht zu sauber, treten DIES FYCK so auf die Bremse, dass man ab und zu denkt, sie hören gleich auf. So muss Doom/Black klingen. Vielleicht sollte hier der Reaper von FURZE mal ein Ohr riskieren. Dann hört er mal, wie seine Musik eigentlich klingen sollte. Der Gesang ist leicht verzerrt und die Melodien, die der Gitarre entlockt werden, sind manchmal so herrlich und doch infernalisch. DIES FYCK klingen so dermaßen trve und das macht die Musik total interessant. Geil, besonders wenn dezente Keyboards plötzlich zum Einsatz kommen.

OCCULTA sind die dritten im Bunde des schwarzen Quartetts und zu denen fand ich fast gar keine Infos. Ziemlich punkig ist der erste Track von ihnen. Ein wenig DARKTHRONE kann man vielleicht heraushören, aber die Vocals sind noch dreckiger, als die eines Nocturno Culto. “Witch Was Dead” ist dann etwas langsamer, als der erste Track. Die Vocals, immer noch dreckig, aber schon etwas Black Metal-lastiger. Der Bass kommt hier mal so richtig derbe durch und gerade das versprüht diesen gewissen Charme von OCCULTA. Dreckiger basslastiger Black Metal, der etwas punkig rüberkommt, aber es nicht so arg übertreibt, wie beispielsweise DARKTHRONE heutzutage.
Mach wirklich Spaß zu hören.

Die letzte Band dieser Scheibe hat sich wohl nur für dieses Album gegründet, denn kurz nach Veröffentlichung haben sie sich wieder aufgelöst. Die Rede ist von PANZERKREUTZ. Kennt Ihr nicht? Die Band vielleicht nicht, aber die Mitglieder dürften jedem bekannt sein. Yantit (EISREGEN, EWIGHEIM, TRANSILVANIAN BEATCLUB) an der Gitarre, M.Roth (EISREGEN, EISBLUT) am Mikro, West (HÄMATOM) am Bass sowie Allen B. Konstanz (THE VISION BLEAK, EWIGHEIM) an den Drums, geben sich hier ein Stelldichein. Eine EISREGEN-Kopie sind PANZERKREUTZ aber keineswegs, obwohl man das vermuten könnte, weil ja schon der Gesang symptomatisch sein müsste.
Beginnend mit Flak-Geräuschen beginnt auch schon der rasend schnelle Black Metal in Form von “Panzershrek” von PANZERKREUTZ. Wieselflinke Gitarren, die mordsmäßig geile Melodien heraushauen, , Blastbeats und fieses Black Metal-Gekeife, das rein gar nichts mit dem Gesang bei EISREGEN gemein hat. Selbst bei den klar gesungenen Parts (die sehr selten sind) erkennt man M. Roth nicht wieder. Beim etwas langsameren “Panzerkreutz (Definition)” hört man dann doch etwas EISREGEN durch. Das mag auch daran liegen, dass M.Roth, Yantits Text auf Deutsch singt und das einen gewissen Touch hat, den EISREGEN ebend auch ausmacht. Und doch ist die Musik gänzlich anders. Die Keyboards sind hier vollkommen stimmig eingesetzt und auch hier ist das Riffing absolut interessant und wenn Stakkato-Riffs Blastbeats begleiten, dann kommt das nicht nur richtig heavy rüber, sondern macht richtig Bock auf mehr. Aber ob PANZERKREUTZ sich nochmal neugründen, weiß nur der Geier. Zu wünschen wäre es.

Vierzig Minuten Underground, der wirklich jeden Black Metal-Fan begeistern dürfte. Vier verschiedene Bands mit absolut unterschiedlichen Stilen des Black Metal. Geile Scheiße. Davon will ich mehr!
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